Ohne WM-Gold für Österreich enden richtungsweisende WM-Wochen. Was bleibt von Courchevel/Méribel? Fünf Thesen zur Zukunft des Skisports anhand fünf prägender WM-Akteure.
Mit dem Ende der richtungsweisenden WM in Frankreich richtet sich der Blick auf die Zukunft des Skisports. Was bleibt denn von Courchevel/Méribel 2023? Fünf Thesen anhand fünf prägender WM-Akteure:
1. Der Klimawandel setzt dem Skisport schneller und massiver zu als erwartet.
Dass Julian Schütter, ÖSV-Abfahrer und Fridays-for-Future-Aktivist, bei dieser WM seine Klima-Initiative präsentierte, mittlerweile unterzeichnet von über 300 Topathleten aus dem Wintersport, ist nur passend. Obwohl „Les Trois Vallées“, das größte Skigebiet der Welt, fast zur Gänze über 1800 m Seehöhe liegt, herrschen hier bereits frühlingshafte Bedingungen. Seit einem Monat hat es nicht mehr geschneit, selbst auf 3000 m Seehöhe ragt das Gestein aus den Pisten hervor. Die prachtvollen Bilder der Sonnenschein-WM sind trügerisch, der Klimawandel hat den Skisport fest im Griff.
Nur die FIS und ihr Präsident Johan Eliasch, der sich selbst den Klimaschutz auf die Fahnen geschrieben hat, irritieren, indem sie auf ihre längst als Greenwashing entlarvten Initiativen verweisen. Julian Schütter hingegen mahnt: Das wichtigste Rennen sei jenes gegen den Klimawandel – und der Wintersport sei dabei, es zu verlieren.
2. Marco Odermatt wird die Skiwelt noch lang dominieren.
Die 1:47,05 Minuten, in denen der Schweizer zu Abfahrts-Gold raste, waren mit das Beste, was der Skisport in jüngerer Vergangenheit gesehen hat. Odermatt, 25, gewann nun auch in der Königsdisziplin und legte mit Riesentorlauf-Gold nach, der Gesamtweltcup scheint ohnehin auf Jahre in seiner Hand zu sein.
Auch abseits der Pisten lässt sich der Sonnyboy vom Rummel um seine Person nicht aus der Ruhe bringen, selbst ein beschwipster Auftritt im Schweizer TV-Studio brachte ihm weitere Sympathiepunkte ein.