Ukraine

„Die Welle der Solidarität ebbt langsam ab“

Gutes Netzwerk: German, Byelov, Schöllhammer, Leidl, Barinova, Saxenhuber, Beliaeva.
Gutes Netzwerk: German, Byelov, Schöllhammer, Leidl, Barinova, Saxenhuber, Beliaeva. Mafalda Rakos
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Österreich ist für die Kunstszene der Ukraine ein bevorzugter Fluchtort. Hier empfängt sie ein dichtes professionelles Netzwerk der Unterstützung, basierend auf teils jahrzehntelangen Kontakten. Die „Presse“ sprach mit Exil-Künstlerinnen und Organisatoren vom „Shelter for Ukrainian Artists“ in Wien, Graz und Innsbruck.

Die Geste ist eindeutig: Eine Mutter mit Kind auf dem Arm, beide strecken uns den Mittelfinger entgegen. Also weniger uns, als dem Krieg. Das Gemälde entstand im März 2022, vor einem Jahr, als Russland den Krieg gegen die Ukraine begann. Die Malerin bezog sich dabei auf Heiligendarstellungen, auf die Heilige Sophia, meist mit ihren Töchtern dargestellt, sie ist die Schutzpatronin der Kiewer Kathedrale. Das Bild war dann als Kopie im Zentrum der Biennale Venedig zu sehen, wo voriges Frühjahr als Solidaritätsakt mit ukrainischen Künstlern eine Ausstellung improvisiert wurde. Das Bild ist jetzt abgedruckt in einer Reihe von Künstlerpostkarten, die das Grazer Zentrum für zeitgenössische Kunst „Rotor“ bald in der dritten Edition herausgibt (siehe kleine Abbildung). Kam die Künstlerin, Katarina Lysovenko, nach ihrer Flucht mit ihren zwei Kindern und der Katze doch erst in Graz unter. Mittlerweile lebt sie in Wien, sie hatte Ausstellungen im Kunsthaus Graz, war bei der Ausstellung „Kontrapunkt“ im Wiener Künstlerhaus beteiligt.

Schon 2019 Kooperation mit Kharkiv. Nach ihrer Flucht stieß sie in Österreich auf ein Netzwerk für zeitgenössische ukrainische Künstlerinnen und Künstler, das mit Kriegsbeginn in Windeseile gespannt wurde, das „Shelter for Ukrainian Artists“ mit Büros im Wiener MQ (Tranzit Verein), in Innsbruck (Künstlerhaus Büchsenhausen) und eben in Graz (Rotor). Dahinter stehen Kunstvereine, die sich seit vielen Jahren mit den Szenen in Ost- und Südosteuropa beschäftigen; 2019 schon begann Rotor etwa eine Kooperation mit der städtischen Galerie von Kharkiv.

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