Slowakei

Fünf Jahre nach Journalistenmord: Das Vermächtnis des Ján Kuciak

Outside the Slovak Embassy in Prague Czech Republic several hundred of mostly young people paid re
Outside the Slovak Embassy in Prague Czech Republic several hundred of mostly young people paid reimago/CTK Photo
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2018 wurde der slowakische Enthüllungsjournalist Ján Kuciak ermordet, weil er über den Filz zwischen Politik und Wirtschaft recherchiert hatte. Was ist von der damaligen Empörung übrig geblieben?

Am 21. Februar 2018 wurden der 27 Jahre alte Enthüllungsjournalist Ján Kuciak und seine gleichaltrige Verlobte Martina Kušnírová in ihrem Haus im Dorf Veľká Mača erschossen. Kuciak hatte über den Filz zwischen Politik und Wirtschaft geschrieben.

Auf die Nachricht, dass ein junger Journalist und seine Freundin tot in ihrem Haus gefunden worden seien, reagierte die slowakische Öffentlichkeit Ende Februar 2018 zunächst ungläubig und fassungslos. Der Name Ján Kuciak war bis dahin selbst unter Politik-Insidern wenig bekannt. Das zur Slowakei-Tochter von Springer und Ringier gehörende Internetmedium „Aktuality.sk“ leistete sich neben eher seichten Allerweltsnachrichten und Celebrity-Themen auch eine Investigativ-Nische, für die der junge Kuciak nach korrupten Machenschaften slowakischer Oligarchen stöberte. Dem durch windige Geschäfte zum Millionär gewordenen Marián Kočner, der sich gerne in den TV-Seitenblicken präsentierte, war Kuciak so lästig, dass er ihn in einer Pressekonferenz beschimpfte. Als Kočner dem Journalisten auch noch am Telefon drohte, er werde gegen ihn und seine Familie „so viel Schmutz“ zusammentragen, wie dieser gegen ihn, zeigte ihn Kuciak erfolglos bei der Polizei an.

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