Saisonauftakt

Die Formel 1 und ihr Warm-up in der Wüste

APA/AFP/ED JONES
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Verstappen, Hamilton und Co. treffen sich wieder in Bahrain. Warum die Testfahrten dort so wichtig sind und warum trotzdem viele Geheimnisse bleiben werden.

Sakhir. 95 Tage nach dem Formel-1-Finale in Abu Dhabi wird es wieder ernst – zumindest ein bisschen. In Bahrain finden von Donnerstag bis Samstag die einzigen Testfahrten vor dem Auftaktrennen eine Woche später ebenfalls in der Wüste statt. Von Täuschungsmanövern, neuen Boliden und neuen Gesichtern.

Auftakt in der Wüste. Die Testfahrten finden auf dem Bahrain International Circuit in Sakhir statt. Das Auftaktrennen am 5. März wird ebenfalls im Königreich am Persischen Golf ausgetragen – wie schon im Vorjahr und im Jahr davor. Das ist logistisch ein Vorteil, außerdem fallen Reisestrapazen weg. Das Fahrerfeld, angeführt vom zweifachen Weltmeister Max Verstappen und von Rekordchampion Lewis Hamilton, kann sich auf dem 5,412 Kilometer langen Kurs auf den Ernstfall einstimmen.

► Drei Tage müssen reichen. Am Donnerstag, Freitag und Samstag jeweils von acht bis 17.30 Uhr MESZ gehört die Rennstrecke den Teams. Abzüglich jeweils einer Stunde Mittagspause haben die Rennställe also lediglich 25,5 Stunden Streckenzeit, um ihre neuen Designs auf die Probe zu stellen, neue Bauteile zu testen und die Zuverlässigkeit ihrer neuen Boliden auszuloten. Die Ingenieure können viele Daten über die Motoren sammeln und mit den Eindrücken aus Windtunnel sowie Simulator abgleichen. Die Autos werden im Saisonverlauf aber noch ordentlich überarbeitet.

Warum sind die Tests so wichtig? Erstmals in der Saison sind die Autos tatsächlich auf der Rennstrecke unterwegs. Datenauslese und Analyse sind grundlegend, um konkurrenzfähige Boliden aufbieten zu können. Viele Teams üben sich aber regelmäßig in Täuschungsmanövern, um die genauen Kräfteverhältnisse vor dem Auftaktrennen zu verbergen. Der Verbrauch der Kraftstoffmenge während einer Einheit wird in der Regel nicht bekannt gegeben. Die Autos werden aber verschiedene Neuheiten aufweisen. So sind etwa die Böden regelbedingt verändert worden, damit die Boliden nicht wie nach der Aerodynamiknovelle im vergangenen Jahr zu hüpfen beginnen.

► Neue Gesichter. Nico Hülkenberg ist wieder zurück. Der Deutsche, 35, hat nach drei Jahren ohne Stammcockpit beim US-Team Haas Mick Schumacher ersetzt. Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher wiederum ist nun Ersatzfahrer bei Mercedes. Neulinge ohne Grand-Prix-Einsatz sind Oscar Piastri (McLaren) und Logan Sargeant (Williams). Nyck de Vries (AlphaTauri) kam 2022 in Monza bereits als Ersatzpilot im Williams zum Einsatz. Sebastian Vettel hat sich verabschiedet.

Neue Regeln. Die Autos mussten abspecken. Das Minimalgewicht wurde von 798 auf 796 Kilogramm (ohne Kraftstoff) gesenkt. Viele Teams verzichten daher auf lackierte Flächen, die unnötig ins Gewicht gehen würden. Am anschaulichsten ist die Kur mit der blanken Kohlefaserhaut bei Mercedes zu beobachten – Schwarz macht schlank. Nach dem Crash von Zhou Guanyu (Alfa) in Silverstone, als er kopfüber in den Fangzaun abflog, wurden außerdem die Überrollbügel überarbeitet. Der Titanschutz muss abgerundet sein, damit er sich bei einem Unfall nicht in den Boden gräbt.

Die Zahl der Sprintrennen wurde auf sechs verdoppelt, eines davon steigt beim GP von Österreich in Spielberg (1./2. Juli).

(red.)

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