Einkaufsmanagerindex

Industriekonjunktur trübt sich ein

Schwächere Nachfrage führte laut Bank-Austria-Ökonomen zu Rückgängen bei der Produktion. Für die Lieferketten brachte das Entspannung.

Wien. Die österreichische Industriekonjunktur hat sich im Februar stärker abgeschwächt als noch zu Jahresbeginn. Nach einer schrittweisen Erholung in den vergangenen drei Monaten sank der Bank-Austria-Einkaufsmanagerindex im Februar auf 47,1 Punkte und liegt damit weiterhin unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

Grund für den Rückgang seien die anhaltende Nachfrageschwäche und das rückläufige Neugeschäft, das zu einem Produktionsrückgang bei den heimischen Betrieben geführt habe. Im Februar drosselten die Betriebe zum neunten Mal in Folge ihre Produktion, und zwar deutlich stärker als im Jänner. Damit setzte sich die seit Herbst zu beobachtende leichte Besserungstendenz nicht fort.

Positiv wirkte sich die nachlassende Nachfrage auf die Lieferketten aus: Der Index zeigt für Februar die kürzesten Lieferzeiten in der Industrie seit Ende 2019 an. Dank des nachlassenden Lieferdrucks stiegen auch die Einkaufspreise in der heimischen Industrie so langsam wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Während die Preise für viele Rohstoffe und Energie sogar sanken, erhöhten steigende Löhne die Kosten der Unternehmen.

Neuer Rekord bei Beschäftigten

Die Zahl der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe erreichte im Februar saisonbereinigt mit 645.000 Personen einen neuen Höchststand. Der Beschäftigtenindex signalisiere mit 52,3 Punkten zwar immer noch Wachstum, allerdings habe sich das Tempo des Beschäftigungsaufbaus verlangsamt. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen im Sektor sei mit 13.000 hoch, aber deutlich rückläufig. „Mit drei Prozent war die saisonbereinigte Arbeitslosenquote im Februar in der Industrie jedoch weiterhin nicht mal halb so hoch wie in der Gesamtwirtschaft“, so Bank-Austria-Ökonom Walter Puschedl.

Im Februar schätzten die heimischen Unternehmen die mittelfristigen Aussichten erneut ungünstiger ein als im Vormonat. Der Index der Produktionserwartungen auf Jahressicht sank von 51,1 Punkten auf 49 Punkte. Das deute auf eine weitere Abwärtsentwicklung der heimischen Industrie hin, sofern es nicht zu einer spürbaren Nachfragebelebung kommt.

(APA)

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