Überlebt

Mann überlebt einen Monat allein im Amazonas

Der 20-jährige Bolivianer verirrte sich bei einem Jagdausflug. Er ernährte sich von Insekten und Würmern.

In Bolivien hat ein Mann nach eigenen Angaben einen Monat lang allein im Amazonas-Regenwald überlebt, indem er Insekten und Würmer gegessen, Regenwasser in seinen Stiefeln gesammelt und das Wasser ebenso wie seinen Urin getrunken hat. Sollten sich seine Angaben bestätigen, hätte der 30-jährige Jhonatan Acosta einen der längsten dokumentierten Überlebenskämpfe im Amazonas-Gebiet gemeistert.

Acosta war Ende Jänner von seiner Familie als vermisst gemeldet worden. Er war mit vier Freunden zu einem Jagdausflug in den Regenwald aufgebrochen, wurde aber am 25. Jänner von seinen Begleitern getrennt. Genau einen Monat später, am vergangenen Samstag, wurde er von Suchtrupps gefunden.

Gummistiefel, um Regenwasser aufzufangen

"Es hat mir sehr geholfen, etwas über Überlebenstechniken zu wissen: Ich musste Insekten essen, meinen Urin trinken, Würmer essen. Ich wurde von Tieren angegriffen", berichtete er am Dienstag im Sender Unitel TV.

Acosta gab an, es habe den halben Monat geregnet. Er benutzte seine Gummistiefel, um so viel Regenwasser wie möglich aufzufangen. "Ich habe Gott um Regen gebeten", erzählte der 30-jährige Bolivianer. "Wenn es nicht geregnet hätte, hätte ich nicht überlebt." Als es aufhörte zu regnen, trank er seinen eigenen Urin. Nachts sei er von allen möglichen Tieren gebissen worden.

Um in die Zivilisation zurückzukehren, sei er etwa 40 Kilometer orientierungslos durch den Regenwald gewandert, berichtete Acosta. Er habe aber bald gemerkt, dass er im Kreis gelaufen sei.

Überlebende im Amazonas

1981 hatte der israelische Abenteurer Yossi Ghinsberg in Bolivien drei Wochen im Amazonas-Regenwald überlebt. Seine Erlebnisse wurden später mit dem britischen Schauspieler Daniel Radcliffe in der Hauptrolle verfilmt. In Brasilien überlebte der Pilot Antonio Sena 2021 nach einer Bruchlandung 38 Tage im Amazonas. 2022 wurden zwei Brüder im Alter von sieben und neun Jahren gerettet, nachdem sie 25 Tage im brasilianischen Teil des Regenwaldes verbracht hatten.

(APA/AFP)

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