Tag der Tiefkühlkost

Mit Tiefkühlkost zur Emanzipation

TK-Erdäpfeln sind aktuell besonders begehrt.
TK-Erdäpfeln sind aktuell besonders begehrt.dti/Peter Rees
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Seit 93 Jahren gibt es Tiefkühlkost. Sie hat einen gesellschaftlichen Wandel mitgetragen. Bis heute erfreut sich Gefrorenes an Beliebtheit, zuletzt vermehrt Erdäpfel.

Am 6. März ist der "Tag der Tiefkühlkost". Vor 93 Jahren, im Jahr 1930, wurden an diesem Tag die ersten Tiefkühlprodukte in in Springfield, Massachusetts in einem Supermarkt feilgeboten. Seither gab es einen Wandel bei Einkauf und Ernährung, der Tiefkühlkost wird gar ein emanzipatorisches Moment zugeschrieben. So zeigt es eine aktuelle repräsentative Verbraucherbefragung, das "TK-Trendbarometer", die im Auftrag des Deutschen Tiefkühlinstituts e. V. (dti) heuer durchgeführt wurde.

Die Erfindung der Schockfrostung durch den US-amerikanischen Pionier und Naturforscher Clarence Birdseye sei eine der größten Innovationsleistungen der Lebensmittelindustrie, sagt dti-Geschäftsführerin Sabine Eichner. "Sie ermöglicht es, die Menschen saisonunabhängig und verlässlich mit vitamin- und nährstoffreichen Lebensmitteln zu versorgen, die lange haltbar, gut zu lagern und leicht zu portionieren sind." 78 Prozent der Befragten sehen das ähnlich. Tiefkühlprodukte haben ihnen zufolge zu einer Entkoppelung von Ernte- und Verzehrzeitpunkt des Lebensmittels geführt und so eine Reihe von gesellschaftlichen Veränderungen unterstützt. 74 Prozent der Befragten sagen, dass Tiefkühlprodukte bessere Möglichkeiten bei variierenden Arbeits- und Schichtzeiten geschaffen sowie generell mehr Flexibilität (71 Prozent) gebracht haben. Knapp die Hälfte (45 Prozent) schreibt Tiefkühlprodukten eine (starke) Bedeutung für die Emanzipation der Frau zu, bei den Frauen sagen dies sogar 51 Prozent. 

Erfinder Clarence Birdseye in einem Supermarkt in den USA 1930.
Erfinder Clarence Birdseye in einem Supermarkt in den USA 1930.AFFI

Verbesserungen wünscht man sich der Befragung zufolge in Sachen Regionalität (44 Prozent) und nachhaltige Verpackung (38 Prozent). Zu einem regelrechten Boom der Kost kam es zu Beginn der Corona-Pandemie, im Vorjahr ist der Hunger rückläufig gewesen. 2020 kauften Konsumentinnen und Konsumenten im Schnitt 20,8 Mal Tiefkühlprodukte im Jahr, 2022 griffen sie 19,5 Mal zu Tiefgekühltem. So liest man es, in einer Mitteilung des Lebensmittelkonzerns Iglo. Fast jeder österreichische Haushalt kaufe Tiefkühlprodukte, Tendenz steigend: Die Käuferreichweite lag 2022 nämlich bei 95,9 Prozent, und damit höher als im Jahr Vor-Corona-Jahr 2019 (92,3 Prozent).

Geschlossene Gastronomie 

Nach Angaben von Iglo verkaufte die Branche 2022 insgesamt 92.442 Tonnen Gefrorenes, exklusive Pizza, Eis und Torten. Waren es 2019 noch 89.641 Tonnen, stieg die Menge der verkauften Tiefkühlprodukte in den Jahren 2020 (104.922 Tonnen) und 2021 (100.125 Tonnen) merklich an. "Die Jahre 2020 und 2021 waren für die Tiefkühlbranche Ausnahmejahre. Durch die geschlossene Gastronomie, Homeoffice und Homeschooling ist die gesamte Kategorie extrem gewachsen, weil die Menschen mehr gekocht und dafür vermehrt tiefgekühlte Komponenten wie Naturfisch und Naturgemüse verwendet haben", so der Geschäftsführer von Iglo Österreich, Markus Fahrnberger-Schweizer.

Von den 2022 verkauften Produkten entfiel knapp ein Drittel (28.007 Tonnen) auf Gemüse und 15.017 Tonnen auf Naturgemüse. Ersteres ist bereits verarbeitet und enthält etwa Gewürze. Erdäpfel machten etwa ein Viertel (23.663 Tonnen) der 2022 verkauften Tiefkühlkost aus und legten im Vergleich zu 2019 um ein Zehntel (10,4 Prozentpunkte) zu. Bei Gemüse (-2 Prozentpunkte) und Naturgemüse (2,8 Prozentpunkte) fällt der Jahresvergleich geringer aus. Es wurden außerdem 18.168 Tonnen Tiefkühl-Mahlzeiten verkauft, was einem Zuwachs von 0,2 Prozentpunkten zum Jahr 2019 entspricht. Fisch und Meeresfrüchte, von denen im vergangenen Jahr 12.242 Tonnen abgesetzt wurden, verloren im Vergleich zu 2019 hingegen 2,1 Prozentpunkte.

(APA/red)

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