Vergangene Woche kam es in dem Fall zu einer Wende. Der Vater geriet ins Visier der Ermittler und wurde festgenommen. Sein Verteidiger betont indes, dass der 38-Jährige sein Kind nicht getötet habe.
Ende August 2022 war ein sechsjähriger Bub tot in der Kitzbüheler Ache in St. Johann in Tirol aufgefunden worden. Vergangenen Woche kam es dann zu einer Wende in dem Fall. Über den Vater wurde wegen Mordverdachts die Untersuchungshaft verhängt. Der 38-Jährige hat nun Beschwerde dagegen eingelegt. Darüber wird nun das Oberlandesgericht Innsbruck (OLG) entscheiden, teilte sein Anwalt am Dienstag mit. Das Gesetz sehe vor, dass eine Beschwerde eine Haftfrist von einem Monat auslöse.
Bis dahin wird es daher auch keine Haftprüfungsverhandlung geben, so der Jurist. Eine solche war ursprünglich für kommende Woche vorgesehen gewesen, weil normalerweise eine Zwei-Wochen-Frist nach Verhängung der U-Haft bis zur nächsten Prüfung vorgesehen ist. Indes betonte der Verteidiger einmal mehr, dass sein Mandant seinen Buben "selbstverständlich nicht" umgebracht habe.
Zunächst von Raubüberfall ausgegangen
Ursprünglich war man in dem Fall, der auch international Schlagzeilen machte, davon ausgegangen, dass der Vater überfallen worden ist. Der Mann soll in der Nacht auf einer Promenade neben der Ache von einem Unbekannten mit einer Flasche bewusstlos geschlagen und beraubt worden sein. Danach soll der Sechsjährige selbstständig aus dem Kinderwagen gestiegen, in die Ache gestürzt und dort ertrunken sein. Doch nach monatelangen, intensiven Ermittlungen kristallisierte sich keine heiße Spur nach dem angeblichen Räuber heraus. Der 38-Jährige geriet ins Visier und wurde schließlich am 27. Februar festgenommen. Er soll den Buben getötet und den Raubüberfall vorgetäuscht haben. Konkrete Ermittlungsergebnisse sollen ihn schwer belasten.
(APA)