Burgenland

40.000 Kubikmeter Schlamm aus dem Neusiedler See entfernt

APA/Robert Jäger
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Das Gewässer ist seit vergangenem Sommer historisch seicht. Das Absaugen von Schlamm soll die Bootsfahrt weiterhin ermöglichen.

Der Neusiedler See hatte vergangenen Sommer den tiefsten Stand seit Messbeginn erreicht. Aus diesem Grund wurden sogenannte Schlammsauger und Bagger eingesetzt. Diese entfernten in den letzten Monaten rund 40.000 Kubikmeter Schlamm aus dem Steppensee, um diesen langfristig abzusichern und die Bootsfahrt im Bereich der Hafenanlagen weiter zu ermöglichen. Die Arbeiten seien "sehr gut verlaufen" und hätten einige Erkenntnisse gebracht, betont Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ). Bis Herbst soll die Seemanagement Burgenland GmbH nun mit eigenen Geräten und Personal ausgestattet werden.

An zehn Standorten wurden seit vergangenem Oktober unterschiedliche Gerätschaften ausprobiert, um Erfahrungswerte zu sammeln. Nun wird die Seemanagement GmbH mit einer öffentlichen Ausschreibung ihre eigenen Geräte anschaffen. Der entnommene Schlamm soll drei bis sechs Monate trocknen und wird dann labortechnisch geprüft. Angestrebt wird, ihn in der Landwirtschaft zur Bodenverbesserung zu nutzen.

APA/Robert Jäger

„Austrocknen lassen, kann keine Lösung sein"

Das Absaugen von Schlamm ist laut Dorner eine zusätzliche Maßnahme zur Wasserzufuhr, die weiter oberste Priorität habe. "Den Neusiedler See und die Salzlacken sich selbst überlassen und einfach austrocknen lassen, wie von manchen Experten gefordert, das darf und wird keine Lösung sein", betont der Landesrat.

Getestet wurden auch verschiedene Entwässerungstechniken, wie die in nahezu allen Seegemeinden vorhandenen Absetzbecken. Diese sollen erneuert werden, sagt Erich Gebhardt, Geschäftsführer der GmbH, die sich auch um das Schilf kümmert. "Wir werden uns jetzt in erster Linie mit der Ertüchtigung der wichtigsten Schilfkanäle beschäftigen", kündigt Gebhardt an. Gemeinsam mit der Feuerwehr sollen auch Pläne für den Brandschutz ausgearbeitet werden, um Feuer wie jenes in der Vorwoche in Winden (Bezirk Neusiedl am See) zu verhindern.

Wo und wann die GmbH im kommenden Herbst tätig sein wird, entscheidet sich laut Dorner nach dem Ankauf der Geräte. Der Plan werde in einem eigenen Bauprogramm nach Abstimmung mit den Gemeinden festgelegt. Beginnen sollen die Arbeiten jedenfalls mit 1. Oktober.

(APA)

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