Jugend-Trend

"Sushi-Terrorismus" bringt Japans Running-Sushi-Lokale in Bedrängnis

APA/AFP/PHILIP FONG
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In Japan sorgen Videos von Menschen, die Essen in Running-Sushi-Restaurants abschlecken, für eine Krise in der Branche. Nun gab es erste Festnahmen.

Von einer Vertrauenskrise in der Runnings-Sushi-Industrie ist die Rede. Denn in Japan bringt ein 48-sekündiger Videoclip, der auf der Plattform Twitter geteilt wurde, die Running-Sushi-Lokale in Bedrängnis. Darin ist zu sehen, wie ein Teenager eine Flasche mit Soja-Sauce an die Lippen hält, eine Teetasse abschleckt, wieder in ein Regal zurück stellt und zuletzt Speichel auf Sushi-Stücke schmiert. Andere Übeltäter imitierten das Anfang Februar erstellte Video mit weiteren unhygienischen Aktionen, die sie sogleich ins Internet stellten.

Die Polizei nahm am Donnerstag drei Personen fest. Einen 21-Jährigen, der aus einer Sojasaucen-Flasche getrunken haben soll. Sowie einen 19-Jährigen und eine 15-Jährige, die dem jungen Mann geholfen haben sollen, das zehn Sekunden lange Video online zu stellen. Die Festnahmen dürften in der Branche für Erleichterung sorgen.

Gesichtserkennung am Fließband

Denn der sogenannte Sushi-Terrorismus ließ die Gästezahlen in Running-Sushi-Lokalen landesweit einbrechen, spiegelte sich in den Börsenzahlen des Marktführers Sushiro wieder und ließ die Restaurantbetreiber ihre Konzepte überdenken, um die ausbleibenden Konsumenten wieder anzulocken, berichtet der „Guardian“.

Sushiro kündigte an, dass die Speisen nur mehr per „Schnellspur“ an Kunden verteilt werden, nachdem die Gäste sie per Touch-Screen bestellt haben. Wettbewerber Choshimaru will Sushi überhaupt nur mehr analog verteilen: Das in der Hauptstadt Tokio tätige Unternehmen lässt seine Fließbänder ruhen und schickt nun wieder Kellner zur Bedienung aus. Eine andere Running-Sushi-Kette will Kameras mit Gesichtserkennung installieren, um auffälliges Verhalten an den Tischen zu beobachten und notfalls schnell reagieren zu können.

(me)

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