„Endless Summer Vacation“ heißt das neue Album des einstigen Kinderstars – der nach einer wilden Hippiephase seine Jugend allzu konsequent hinter sich gelassen hat.
Der endlose Sommer, gern lokalisiert an den Stadtstränden von Los Angeles oder sonstwo im Traumland Kalifornien, ist ein beliebtes Motiv der Pop-Mythologie. Miley Cyrus, geboren 1992 in Tennessee, aber seit 2005 in L. A. ansässig – wie Bob Dylan, mit dem sie neuerdings auch das Plattenlabel, Columbia, gemeinsam hat – erweitert den Begriff auf „Endless Summer Vacation“. Und das macht einen Unterschied: Man denkt an die All-inclusive-Pauschalparadiese der Urlaubsindustrie.
An diese denkt Cyrus offenbar auch. Im Track „Rose Colored Lenses“ schildert sie ein Hotelzimmer, das sie und ihr Schatz nie verlassen, sodass das Bettzeug schon schmutzig ist – „like sticky sweet lemonade“. Eine befremdliche Idylle. Ein „wonderland“ nennt sie's selbst. Was an Alice im Wunderland erinnert, die Leitfigur so vieler psychedelischer Hippieträume. Miley Cyrus hat solche vor fast einem Jahrzehnt exzessiv nachgeträumt, hat „Lucy In The Sky With Diamonds“ nachgesungen, sich eins mit dem Universum gefühlt, gekifft, sich ebenso ostentativ mit Milch betrunken, sogar mit den Chef-Psychedelikern von den Flaming Lips musiziert.