Von Doris Kraus

Die Antike boomt: Boshafte Götter, tragische Monster, unfähige Helden

Herkules und Medusa: Ein Graffiti in Athen.
Herkules und Medusa: Ein Graffiti in Athen.(c) IMAGO/Schöning
  • Drucken

Natalie Haynes gilt als der „Rockstar der Mythologie“. In ihren Romanen erzählt sie die klassischen Götter- und Heldensagen neu, erfrischend und frech, etwa in „Stone Blind – Der Blick der Medusa“.

Es ist nicht neu, dass sich zeitgenössische Schriftsteller an antiken Stoffen bedienen; und auch nicht verwunderlich, strotzen die klassischen Götter- und Heldensagen doch vor Liebe, Hass, Betrug, Verrat, Mut, Verschlagenheit, Heldentum sowie einer Million Arten, jemandem den Garaus zu machen. Derzeit ist das Thema Antike besonders bei Frauen im Trend, mit frischen und frechen Neuinterpretationen der weiblichen Gestalten. Federführend sind dabei die Amerikanerin Madeline Miller („Ich bin Circe“) und die Britin Natalie Haynes, der von der „Washington Post“ der Ehrentitel „Rockstar der Mythologie“ verliehen wurde.

Natalie Haynes’ neuer Roman ist ein gelungenes Beispiel für diese neue Sicht auf die Antike, wobei „Sicht“ hier tatsächlich das Schlüsselwort ist: „Stone Bind – Der Blick der Medusa“ erzählt die tragische Geschichte, wie Medusa zu dem schlangenhaarigen Monster mit dem versteinernden Blick wurde. Die sterbliche Medusa wird als Kind den Gorgonen überantwortet, weil auch sie mit kleinen Flügeln geboren wurde. Die Gorgonen sind geflügelte Schreckgestalten mit Stoßzähnen und Klauen, zeigen sich Medusa gegenüber aber als liebevolle Schwestern. Zumindest nachdem sie beschlossen haben, das ausgesetzte Baby doch nicht zu essen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.