Nahost

China versöhnt den Iran mit Saudiarabien

Irans Revolutionsführer präsentiert sich friedlich. Vor wenigen Jahren wurde er von den Saudis noch als „Hitler von Nahost“ bezeichnet.
Irans Revolutionsführer präsentiert sich friedlich. Vor wenigen Jahren wurde er von den Saudis noch als „Hitler von Nahost“ bezeichnet.IMAGO/ZUMA Wire/Iranian Supreme Leader's Office
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Nach Jahren schwerer Differenzen gehen der Iran und Saudiarabien wieder aufeinander zu. Die Einigung hat strategische Auswirkungen: für Syrien, den Jemen und Pekings Machtposition.

Die Rivalität zwischen der sunnitischen Führungsmacht Saudiarabien und dem schiitischen Iran prägt den Nahen Osten seit Jahrzehnten – jetzt wollen beide Staaten ihre Beziehungen normalisieren. Innerhalb von zwei Monaten wollen Riad und Teheran wieder Botschafter austauschen. Die Einigung dürfte Auswirkungen auf Konflikte von Syrien bis zum Jemen haben und demonstriert eine Machtverschiebung zugunsten Chinas: Denn ausgehandelt wurde der Deal in Peking.
Experten sehen die Einigung als Niederlage für die USA. Das saudisch-iranische Verhältnis werde auch weiterhin einem Auf und Ab unterworfen bleiben, schrieb Nahost-Experte Michael Stephens von der US-Denkfabrik FPRI auf Twitter. Wichtig sei die Einigung trotzdem, und zwar, „weil die USA nichts damit zu tun hatten“.

Saudiarabien und der Iran sind seit der Iranischen Revolution von 1979 verfeindet. 1987 starben 400 Menschen bei Zusammenstößen zwischen iranischen Mekka-Pilgern und saudischen Einsatzkräften. Der Iran versucht seither, seine Ideologie zu exportieren und eine Einflusszone vom Irak über Syrien bis in den Libanon aufzubauen. Im Jemen unterstützt der Iran die Houthi-Rebellen, die seit 2015 gegen eine saudisch geführte Militärallianz kämpfen.

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