Zwischentöne

Die Klassik-Welt leidet an ganz speziellem Bildungsmangel

Die Frage ist nicht, ob man Chefdirigenten braucht. Schon eher wäre guter Rat nötig, wo man taugliche Kandidaten finden könnte.

Die Chefdirigenten-Frage lässt uns nicht los. Spätestens seit der soeben angetretene neue Volksopern-Maestro Omer Meir Wellber verkündet hat, parallel zu seiner Wiener Verpflichtung auch die musikalische Leitung der Hamburgischen Staatsoper zu übernehmen, kommt man, wo immer man auf Musikfreunde trifft, um die einschlägigen Fragen nicht herum, denn es hängt allerhand davon ab, wer eine musikalische Institution künstlerisch leitet.

In Wien hat jüngst Philippe Jordan, Musikdirektor der Staatsoper, erklärt, in Zeiten der Regie-Dominanz keine Lust auf Opernarbeit mehr zu haben. Prompt hieß es: Die Staatsoper brauche gar keinen Musikdirektor. Das wäre nicht einmal ganz falsch, vorausgesetzt, der Manager-Direktor des Hauses verfügt über genügend fachliche Kompetenz, die musikalischen Entscheidungen selbst zu treffen. Es gab Zeiten - es waren nicht die schlechtesten -, in denen ein nicht dirigierender Intendant genügte.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.