Martina Salomon kritisiert "Krone" scharf, die beendet TV-Talkkooperation

Martina Salomon, Chefredakteurin des "Kurier".
Martina Salomon, Chefredakteurin des "Kurier".IMAGO/SEPA.Media
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"Wer freiwillig 'Krone' liest, dem ist eh nicht zu helfen“, schrieb die "Kurier"-Chefredakteurin auf Facebook. Sie attestierte dem Blatt "Mitschuld an der Technik- und Wissenschaftsfeindlichkeit im Land“.

Die "Kronen Zeitung" beendet "mit sofortiger Wirkung" die Kooperation beim gemeinsam mit "Kurier" und "Profil" veranstalteten TV-Talk "Club 3". Auslöser war ein Facebook-Posting von "Kurier"-Chefredakteurin Martina Salomon, wie "Krone"-Chefredakteur Klaus Herrmann bestätigte. Salomon attestierte der "Krone" etwa "Mitschuld an der Technik- und Wissenschaftsfeindlichkeit im Land" und meinte, "wer freiwillig 'Krone' liest, dem ist eh nicht zu helfen".

Das Posting von Salomon habe in der Redaktion der "Kronen Zeitung" "Betroffenheit und Empörung" hervorgerufen, hielt Herrmann auf APA-Anfrage fest. Der Betriebs- und Redaktionsrat habe schärfstens protestiert und diese Aussagen in Form und Inhalt zurückgewiesen. Auch sei er an die Chefredaktion mit der Bitte herangetreten, die Kooperation beim "Club 3" zu beenden. "Dieser Bitte bin ich aus Überzeugung gefolgt, wir beenden daher mit sofortiger Wirkung die Kooperation beim TV-Format 'Club 3'", so Herrmann. Salomon reagierte nicht auf APA-Anfrage.

Der Polittalk wurde 2021 ins Leben gerufen. Dabei laden Journalistinnen und Journalisten der drei Medienhäuser einen Gast aus Politik oder Medien zum Interview. Zu sehen gab es den "Club 3" immer samstags um 20.15 Uhr bei schauTV und krone.tv. Zum Start des Formats wurde in einer Aussendung festgehalten, dass weitere gemeinsame Projekte folgen sollten.

Dieses Zerwürfnis zwischen „Kronen Zeitung“ und „Kurier“ ist auch deshalb brisant, weil die beiden Zeitungen geschäftlich eng verflochten sind: Sie erscheinen seit über 30 Jahren im selben Verlag, der Mediaprint. In ihrem Posting hat Salomon dezidiert einige Kollegen – darunter Conny Bischofberger (die bis 2009 beim „Kurier“ war), Georg Wailand und Kurt Seinitz – von ihrer „Krone“-Kritik ausgenommen.

(APA)

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