Leitartikel

Xi Jinpings Friedensgesten haben handfeste Gründe

Chinas Staatschef will vermutlich ein Ende des Krieges in der Ukraine. Doch wichtiger noch sind ihm stabile Herrschaftsverhältnisse in Moskau.

Es mutete an wie in einer schlechten Seifenoper, als Xi Jinping und Wladimir Putin sich bei ihrem Treffen in Moskau mit Freundschaftsbekundungen umgarnten. Die „lieben Freunde“ wissen sich in Zeiten wirtschaftlich trüber Aussichten, bedingt durch Coronapandemie, Krieg und westliche Sanktionen, vereinter denn je zu präsentieren. Da entgleitet dem russischen Präsidenten sogar ein schwaches Lächeln, als der chinesische Amtskollege ihm den Wahlsieg für 2024 prophezeit.

Kürzlich zum dritten Mal im Amt als Staatschef bestätigt, reiste Xi demonstrativ nach Moskau. Der Staatsbesuch bietet ihm die Bühne, seine Vision einer multipolaren Weltordnung zu bewerben, in der nicht mehr nur die USA den Ton angeben. Und in dieser neuen Welt will sich Chinas starker Mann als Friedensstifter positionieren. Einen ersten Überraschungserfolg hat er bereits zu verbuchen: China vermittelte die Aussöhnung zwischen dem Iran und Saudiarabien.

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