Unicef-Bericht

Elf Millionen Kinder im Jemen brauchen Hilfe

Ein Mädchen in einem abgelegenen Dorf in Schibam Kaukaban im Jemen. Das Kinderhilfswerk Unicef zieht eine "Bilanz des Schreckens" für Kinder.
Ein Mädchen in einem abgelegenen Dorf in Schibam Kaukaban im Jemen. Das Kinderhilfswerk Unicef zieht eine "Bilanz des Schreckens" für Kinder.(c) Getty Images (Brent Stirton)
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2,2 Millionen Mädchen und Buben sind akut mangelernährt, warnt das Kinderhilfswerk - ohne sofortiges Gegensteuern steige das Risiko noch weiter an.

Im Bürgerkriegsland Jemen sind nach Angaben von Unicef elf Millionen Kinder auf humanitäre Hilfe angewiesen. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen warnte am Freitag, dass ohne sofortiges Gegensteuern das Risiko von Mangelernährung noch weiter steige. Etwa 2,2 Millionen jemenitischer Mädchen und Buben litten bereits an akuter Mangelernährung. Mehr als 540.000 davon seien so schwer mangelernährt, dass ihr Leben ohne Behandlung in unmittelbarer Gefahr sei.

Im Jemen kämpft ein von Saudi-Arabien geführtes Militärbündnis auf Seite der Regierung gegen die Huthi-Rebellen. Die humanitäre Krise in dem arabischen Land lasse sich auf ein verheerendes Zusammenspiel von Faktoren zurückführen: Acht Jahre Bürgerkrieg hätten zum Zusammenbruch der Wirtschaft und dadurch auch der Grundversorgung der Bevölkerung geführt, so Unicef. Demnach wurden zwischen 2015 und 2022 mehr als 11.000 Kinder im Jemen getötet oder schwer verletzt. In ihrer Not träfen die Familien für ihre Kinder vielfach schädliche Entscheidungen wie Kinderheirat, Kinderarbeit oder Rekrutierung zum Kriegsdienst.

Unicef benötigt nach eigenen Angaben 484 Millionen US-Dollar (444,89 Mio. Euro), um seine humanitäre Hilfe für Kinder im Jemen auch dieses Jahr fortzusetzen. Wenn die Finanzierungslücken nicht geschlossen würden, seien wichtige Maßnahmen für die Grundversorgung und das Wohlergehen der Kinder in Gefahr.

(APA/dpa)

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