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Razzien bei mehreren Großbanken in Frankreich

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Die Hausdurchsuchungen stünden im Zusammenhang mit sogenannten Cum-Ex-Dividendendeals, erklärte die französische Finanzstaatsanwaltschaft PNF. Lediglich Societe Generale bestätigte die Razzien, die anderen Geldinstitute waren für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

Die französischen Behörden haben am Dienstag die Pariser Büros der Geldhäuser Societe Generale, BNP Paribas, HSBC und anderer Banken im Rahmen ihrer Ermittlungen zu steuergetriebenen Aktiengeschäften durchsucht. Societe Generale bestätigte die Razzien, wollte sie aber nicht weiter kommentieren. Die anderen Geldinstitute waren für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

Die Razzien stünden im Zusammenhang mit sogenannten Cum-Ex-Dividendendeals, erklärte die französische Finanzstaatsanwaltschaft PNF. Die Behörde bestätigte einen Bericht der französischen Zeitung "Le Monde", wonach die Ermittler auch Exane, eine Tochter der französischen Bank BNP Paribas, sowie Natixis, die Investmentbank der BPCE-Finanzgruppe, durchsuchten.

"Das laufende Vefahren benötigte mehrere Monate Vorbereitung und wird von 16 Untersuchungsrichtern und über 150 Ermittlern geführt", hieß es in der Mitteilung der PNF. Sechs Staatsanwälte aus Deutschland unterstützen die Arbeit der Franzosen.

Bei Cum-Ex geht es um ein System, mit dem sich Investoren eine einmal gezahlte Kapitalertragssteuer auf Aktiendividenden vom Finanzamt doppelt erstatten ließen. Dazu verschoben sie um den Stichtag für die Auszahlung der Gewinnausschüttung herum untereinander Aktien mit ("cum") und ohne ("ex") Dividendenanspruch. Ein deutsches Gericht verurteilte im Dezember 2022 eine zentrale Figur der Cum-Ex-Geschäfte, deutsche Staatsanwaltschaften ermitteln momentan gegen rund 100 Banken und über 1000 Personen im Zusammenhang mit dem Steuerbetrug.

(APA)

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