Statistik

Immer mehr Frauen im Chefsessel

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Trust in our business(c) Getty Images (Petar Chernaev)
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Aktuelle Zahlen belegen die Stärke der Frauen in der heimischen Wirtschaft. Die Unternehmerinnen behaupten sich auch in typischen Männerdomänen.

An Willen und Mut fehlt es den heimischen Unternehmerinnen nicht. Die Statistik zeigt, dass der Aufwärtstrend der Frauen in der Wirtschaft kontinuierlich anhält.

Mehr als 140.000 weibliche Einzelunternehmen sind eine eindrucksvolle Zahl. Die meisten Frauen in der Wirtschaft gibt es in Niederösterreich mit 28.697 Unternehmerinnen, gefolgt von Wien (26.103), Oberösterreich (22.292) und der Steiermark (20.450). Es ist unübersehbar, dass die Frauen in Österreichs Wirtschaft eine immer wichtigere Rolle spielen. Von den Unternehmensgründungen fielen im Jahr 2004 rund 35 Prozent auf weibliche Initiative. 2022 waren es bereits mehr als 45 Prozent. Österreichs Wirtschaft wäre ohne Frauen undenkbar. Die Steuerleistung der heimischen Unternehmerinnen lag im letzten Jahr bei 8,74 Milliarden Euro.

Frauen am Steuer

Hierzulande behaupten sich auch immer mehr Frauen ganz an der Spitze eines Unternehmens. Mit 38,9 Prozent wurde im vergangenen Jahr mehr als jedes dritte Unternehmen in Österreich von einer Frau geführt. Gewerberechtlich agieren zurzeit knapp 40.000 Geschäftsführerinnen. Das entspricht 16 Prozent. Handelsrechtlich sind knapp 37.000 Geschäftsführerinnen aktiv – das sind 14,6 Prozent und bedeutet einen Anstieg von mehr als fünf Prozent gegenüber 2021.

Was bewegt Frauen, ins Unternehmertum zu gehen? Für rund 77 Prozent sind flexible Zeit- und Lebensgestaltung die Hauptmotivation. Rund 66 Prozent genießen es, die eigene „Chefin“ zu sein, und etwa 64 Prozent sehen die Steigerung des Einkommens als starken Grund, in die Selbstständigkeit zu wechseln. Neue Berufsperspektiven und der Wunsch nach Eigenverantwortung sind ebenfalls starke Motive.

Unternehmerinnen sind vor allem im Dienstleistungsbereich stark vertreten. Die Fachgruppen mit dem höchsten Frauenanteil sind Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure (82,7 Prozent), Mode- & Bekleidungstechnik (80,2 Prozent), Direktvertrieb (80,2 Prozent) sowie Friseure (80 Prozent). Die verstärkte weibliche Handschrift ist in allen Branchen zu spüren. Hervorzuheben sind Gewerbe und Handwerk – hier macht der Frauenanteil bereits 43,3 Prozent aus. Stark besetzt ist auch die Tourismus- und Freizeitwirtschaft, wo der Anteil der Unternehmerinnen ebenfalls über die 40-Prozent-Marke geklettert ist, dicht gefolgt vom Handel, wo der Frauenanteil derzeit bei 36,7 Prozent liegt. Im Bereich Information & Consulting machen die Unternehmerinnen mit 27,8 Prozent auf sich aufmerksam. Immerhin 12,5 Prozent der Frauen sind im Bereich Transport und Verkehr tätig und 7,9 Prozent in der Industrie. Die Statistik dokumentiert, dass der Anteil an Mädchen und Frauen in technischen Berufen steigt. Knapp 73.000 männlichen Lehrlingen stehen rund 35.000 weibliche Lehrlinge gegenüber. Besonders erfreulich ist der Aufwärtstrend im Bereich Chemie/ Kunststoff. Im Vergleich zum Jahr 2005 kletterte die Zahl der weiblichen Lehrlinge von 25,58 Prozent auf 39,04 Prozent. Auch in den Bereichen Maschinen/Fahrzeuge/Metall zeigen sich positive Entwicklungen. Der Frauenanteil beträgt hier bereits 9,13 Prozent (2005: 3,12 Prozent). Selbst im Bereich Elektrotechnik/ Elektronik nimmt der Anteil an weiblichen Lehrlingen stetig zu und kann bereits 7,29 Prozent gegenüber 2,38 Prozent (2005) vorweisen.

Entwicklungen, die zeigen, dass die Frauen in der Wirtschaft auf der Überholspur sind. Der Unternehmerinnen Award rückt die Vielseitigkeit der Frauen in Österreichs Wirtschaft ins Rampenlicht. Neben Zahlen und Fakten ist es wichtig, die Leistungen der Unternehmerinnen vor den Vorhang zu holen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Information

Eine Medienkooperation von der „Presse“ mit „Frau in der Wirtschaft“ (FiW) und finanzieller Unterstützung von Partnern, u. a. der Wiener Städtischen Versicherung.

Auf den Punkt

(c) Inge Prader
(c) Hermann Wakolbinger

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