Nehammer in Stockholm

Kanzler sah sich in Schweden „Türkis-Blau“ an

Karl Nehammer und Ulf Kristersson.
Karl Nehammer und Ulf Kristersson.IMAGO/TT
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Schweden hat, was Österreich eventuell bald wieder haben könnte: eine Zusammenarbeit von Konservativen und Rechtspopulisten. Karl Nehammer besuchte den neuen bürgerlichen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson in Stockholm.

Donnerstagvormittag in Stockholm: Bundeskanzler Karl Nehammer spaziert zum Haus in der Strömgatan 18. Dort hat der schwedische Ministerpräsident seine Dienstwohnung. Ulf Kristersson lebt und arbeitet hier seit dem Oktober des Vorjahres. Auch in Schweden hatte es lange Diskussionen gegeben, ob Konservative und Rechtspopulisten zusammenarbeiten dürfen. Der bürgerliche Kristersson wagte das Experiment. Mit einem Kniff: Er lässt seine Minderheitsregierung aus Konservativen, Christdemokraten und Liberalen von den rechtspopulistischen Schwedendemokraten dulden. Sie stellen keine Minister, sitzen allerdings in einem gemeinsamen Koordinierungsausschuss, durch den alle Gesetze müssen, bevor sie im Parlament beschlossen werden. Mit Unterstützung der Schwedendemokraten. Sie regieren also indirekt mit.

Bei der Wahl zum schwedischen Reichstag 2022 war Kristerssons Moderate Sammlungspartei hinter den Schwedendemokraten von Jimmie Akeson auf Platz drei zu liegen gekommen. Doch der Dritte wurde Regierungschef – mit Unterstützung der Rechtspopulisten. Ein Tabubruch in Schweden wie er 2000 auch in Österreich einer war. Doch mittlerweile haben sich die politisch pragmatischen Schweden damit abgefunden. Größere Aufwallungen und Demonstrationen gibt es nicht.

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