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Deutsche Autoproduktion zieht 2023 stärker an als erwartet

Produktion des VW ID.3.
Produktion des VW ID.3.IMAGO/Sylvio Dittrich
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Branchenverband rechnet für heuer mit einem Produktionsplus von neun Prozent. Gleichzeitig sinkt der Preis für Neuwagen wieder.

Berlin. In Deutschland werden dieses Jahr nach Einschätzung des Verbands der Automobilindustrie (VDA) rund 100.000 Autos mehr gefertigt als prognostiziert. „Nachdem die Pkw-Produktion in Deutschland in den ersten beiden Monaten des Jahres etwas besser lief als erwartet, passen wir unsere Produktionsprognose nach oben an“, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller der „Automobilwoche“ laut Vorabbericht vom Sonntag. Der VDA erwartet für 2023 nun 3,79 Millionen Fahrzeuge, ein Plus von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bisher hatte der Verband mit 3,69 Millionen Pkw gerechnet, was einem Plus von sechs Prozent entsprechen würde. Im letzten kompletten Jahr vor der Coronakrise waren 2019 insgesamt 4,66 Millionen Fahrzeuge produziert worden.

Neuwagen werden wieder günstiger

Passend dazu belegt eine Studie, dass auf dem deutschen Automarkt Neuwagen wieder etwas erschwinglicher werden. Hersteller und Händler lockten im März angesichts der wieder gestiegenen Produktion die Kunden mit höheren Nachlässen auf die Listenpreise, wie das Duisburger Center Automotive Research berichtet. Zudem stieg die Quote der Fahrzeuge, die Handel und Hersteller auf eigene Rechnung zugelassen haben und die nach kurzer Zeit als Aktionsangebote auf den Markt kommen.

Die im Internet angebotenen Rabatte erstreckten sich auf Autos mit sämtlichen Antriebsformen. Wegen der zum Jahreswechsel entfallenen Förderprämien ist der Anteil der Plug-in-Hybride mit kombinierten Verbrenner- und Elektromotoren deutlich auf noch knapp fünf Prozent aller Neuzulassungen zurückgegangen. Batterie-Fahrzeuge erreichten Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer zufolge ebenfalls einen geringeren Marktanteil von noch knapp 13,1 Prozent. Hier hatte es zum Jahresende einen Zulassungsansturm gegeben, weil die Subvention im laufenden Jahr geringer ausfällt.

Mit einem Marktanteil von 81,5 Prozent waren Verbrenner in den ersten beiden Monaten die mit Abstand gefragtesten Modelle unter den 60 beliebtesten Neuwagen. Da sie im Schnitt deutlich billiger sind als die E-Konkurrenz, sank der durchschnittliche Neuwagenpreis im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2022 um gut 2300 Euro auf 34.762 Euro. Nicht nur die Preise für die Neuwagen sinken, auch an der Zapfsäule wird es wieder günstiger. Aber der alte Preisvorsprung von Dieselkraftstoff gegenüber Benzin ist noch nicht ganz wieder hergestellt. (dpa)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.04.2023)

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