Visaantrag

Hat das Außenamt die Homosexualität eines Iraners verraten?

Ein Iraner wirft dem Außenamt vor, seine Homosexualität im Rahmen eines Visaverfahrens preisgegeben zu haben. Dort widerspricht man. Die Vorwürfe seien nicht neu und „widerlegt“. Nun will er die Republik klagen.

Von einem „unfassbaren Behördenversagen“ schreibt der Neos-Abgeordnete Yannick Shetty aktuell auf seinem Twitter-Account. Die Geschichte, die er dort erzählt, hat es tatsächlich in sich: Ein österreichischer Unternehmer und ein iranischer Arzt hätten im Vorjahr in Österreich heiraten wollen, dafür sollten die iranischen Eltern des Arztes einreisen und ein Visum erhalten. Weil im Iran Homosexualität unter Todesstrafe steht, sollten die iranischen Behörde dabei aber keinesfalls den wahren Anlass erfahren. Für das Visum aber sollen die österreichischen Behörden verlangt haben, dass die Eltern den konkreten Grund nennen müssten. Das Paar war alarmiert und wandte sich an das Konsulat. „Die unfassbare Antwort“ lautete Shetty zufolge: Kein Grund zur Sorge.


Die Eltern im Iran hätten daraufhin tatsächlich Auskunft zur Homosexualität des Sohnes geben müssen. Nun dürfte die Einreise in den Iran für den Arzt praktisch lebensgefährlich sein. Weil die Verlängerung seines Passes ansteht, ein Betreten der Botschaft aber ebenfalls gefährlich sei, drohe ihm nun die Abschiebung.


Im Außenministerium weist man die Vorwürfe auf Nachfrage „auf das Schärfste“ zurück“. Eine interne Prüfung hätten sie bereits „widerlegt“. Es habe keine Verletzung der Verschwiegenheitspflicht gegeben. Das Paar aber wolle die Republik nun auf Schadenersatz klagen, sagt Neos-Mandatar Shetty zur „Presse“.

((juwe))

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.