Aus dem Krisenmodus direkt ins Vorwahl-Getümmel? Besser nicht. Ostern 2023 bietet sich als idealer Zeitpunkt für die Rückkehr zur Tagespolitik an. Eine Chance, die ergriffen werden muss.
Durchschnaufen. Zurückschauen. Innehalten. Fixpunkte im Jahreskreis ermutigen turnusmäßig dazu, die Perspektive der zurückkehrenden Zugvögel einzunehmen. Ostern 2023 könnte da noch einmal eine besondere Rolle spielen. Elementarste, vermeintlich selbstverständliche Dinge standen und stehen da schon zu lang zur Disposition: das Funktionieren unseres Lebensraums, die durch ein Virus bedrohte Gesundheit, der selbstverständlich gewordene Frieden. Als wäre das nicht schon genug, kamen jüngst noch Sorgen um grundsätzliche Bedürfnisse wie Heizen, die Medikamentenversorgung und den Wert des Geldes dazu. Die Verunsicherung sitzt verständlicherweise tief.
Doch diesen gefühlten Zusammenhang gilt es zu hinterfragen. Denn die Pandemie war ein Generationen-Ereignis. Die im Rückblick manchmal widersprüchliche Reaktion darauf jene einer Gesellschaft, die sich in unbekanntem Terrain mal zu zögernd, dann zu ungestüm vorgetastet hat. Der russische Überfall auf die Ukraine ist eine Monstrosität, die gängige Vorstellungen von rationaler Politik auf den Kopf gestellt und ein europäisches Land und damit indirekt einen ganzen Kontinent in den Krieg gestürzt hat. Der Umgang damit musste und muss zwangsläufig außerhalb eingespielter Workflows geschehen und bringt damit fehleranfälliges Improvisieren mit sich.