Künstliche Intelligenz

Diese chinesische Firmen arbeiten an Alternativen zu ChatGPT

March 1, 2023, Barcelona, Barcelona, Spain: The Mobile World Congress (MWC) returns to Barcelona for another year, where
March 1, 2023, Barcelona, Barcelona, Spain: The Mobile World Congress (MWC) returns to Barcelona for another year, whereIMAGO/ZUMA Wire
  • Drucken

Die KI „Ernie“ von Baidu konnte bei seiner Premiere nicht glänzen, aber es ist bei weitem nicht die einzige Künstliche Intelligenz, die in China in den Startlöchern steht.

Im Rennen um die technologische Führung bei Künstlicher Intelligenz (KI) bringen sich chinesische Unternehmen in Stellung. Der aktuelle Hype um die Software ChatGPT veranlasste eine Reihe chinesischer Unternehmen, ähnliche Programme auf den Markt zu bringen. Während einige sich unabhängig von Microsoft machen wollen, dem Hauptaktionär des ChatGPT-Entwicklers OpenAI, benötigen andere speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene KI.

China hat unlängst Regeln für Unternehmen mit KI-Systemen verordnet. Diese müssen im Einklang mit dem Gedankengut der Volksrepublik stehen. Bei Nichteinhalten der Regeln drohen Geldstrafen. Doch wer bastelt gerade an entsprechenden Systemen? Ein Überblick.

Alibaba: Der chinesische Technologieriese und Amazon-Rivale bastelt an dem KI-Sprachmodell "Tongyi Qianwen", das in naher Zukunft in alle Apps des Unternehmens integriert werden soll. Die Software werde zunächst in die firmeneigene Messaging-App DingTalk und den Sprachassistenten Tmall Genie integriert.

Sensetime: Das KI-Startup hat eine Reihe neuer KI-gestützter Produkte in der Pipeline, darunter einen Chatbot und einen Bildgenerator, die auf dem KI-Modell "SenseNova" basieren. Das Unternehmen machte keine Angaben zu den Plänen für die Markteinführung der Produkte.

Baidu: Der chinesische Google-Rivale bringt "Ernie" an den Start. Baidu arbeitet bereits seit 2019 an dieser Technologie. Konzernchef Robin Li räumt ein, dass Ernie noch nicht perfekt sei und ChatGPT mit der neuen Version die Latte noch einmal angehoben habe. Die chinesische Regierung betont das Potenzial dieser Technologie und signalisiert, Entwicklern große Freiheiten zu lassen. Allerdings müssten die KI-Inhalte mit den sozialistischen Grundwerten des Landes übereinstimmen.

Tencent: Insidern zufolge steigt der weltgrößte Videospiele-Anbieter mit "HunyuanAide" in den Ring ein. Der Konzern habe hierzu ein Entwicklungsteam zusammengestellt.

Fudan University: Entwickler der chinesischen Fudan-Universität haben einen Chatbot mit dem Namen "MOSS" entwickelt. Die Plattform stürzte jedoch wenige Stunden nach dem Start aufgrund eines starken Anstiegs des Datenverkehrs ab. Es handelt sich nach Angaben des Teams um ein sehr unausgereiftes Modell, das noch einen langen Weg vor sich hat, bevor es das Niveau von ChatGPT erreicht.

JD.com: Der chinesische Online-Händler beteiligt sich mit "ChatJD" an dem Rennen um die Technologieführerschaft bei KI.

Chat GPT Rivale aus China kommt in Browser Opera

China Telecom: Der Kommunikationsausrüster und -dienstleister entwickelt chinesischen Medienberichten zufolge eine industrielle Version von ChatGPT für die Telekommunikation, die die KI in einigen Kundenservicefunktionen einsetzen werde.

Der Videospiele-Anbieter Netease will nach Angaben von Insidern seine Lern-Software mithilfe von KI-Eigenschaften verbessern. Der Cybersicherheitsspezialist 360 Security Technology experimentiert mit ChatGPT-ähnlicher Technologie, gab bislang aber keinen Fahrplan für eine Markteinführung bekannt. Kuahishou Technology hält sich ebenfalls bedeckt. Fest steht nur, dass die staatlich unterstützte Kurzvideo-Plattform unter anderem daran forscht, wie sie den Kundendienst mit Hilfe von KI verbessern kann.

Kunlun Tech, der chinesische Videospiele-Entwickler will am 17. April ein Event veranstalten, bei der die Öffentlichkeit sein ChatGPT-ähnliches Produkt testen kann. Zuvor hatte das Unternehmen angekündigt, dass der Programmcode frei zugänglich sein werde ("Open Source"). Zudem soll ChatGPT in den Browser "Opera" eingebaut werden, an dessen norwegischem Entwickler Kunlun 2020 die Mehrheit übernommen hatte.

(Reuters/bagre)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.