Die Assistenzärzte in England streiken vier Tage lang. Es ist eine der größten Arbeitsniederlegungen in der Geschichte des Gesundheitsdienstes NHS. Die Streikenden fordern eine Gehaltserhöhung um 35 Prozent und warnen vor einem Kollaps des Gesundheitssystems.
Declan steht vor dem Krankenhaus von Lewisham, im Südosten Londons, und erzählt vom Stress und der tiefen Frustration seines Jobs. Seit vier Jahren arbeitet er hier als Assistenzarzt, und die Belastung sei stetig angestiegen, erzählt der etwa 30-Jährige, der nicht mit Nachnamen genannt werden will. „Oft sind wir auf unserer Station hoffnungslos unterbelegt, oder wir müssen einspringen in anderen Abteilungen, in denen ebenfalls die Mitarbeiter fehlen.“
Die miese Bezahlung stehe in keinem Verhältnis zu diesen Herausforderungen – die Gewerkschaft British Medical Association (BMA) hat ausgerechnet, dass die Gehälter für Assistenzärzte seit 2008 inflationsbereinigt um mehr als ein Viertel gesunken sind.