Porträt

Wilfried Haslauer: Ein selbstbewusster schwarzer Pragmatiker

SALZBURG-WAHL: INTERVIEW MIT OeVP-LANDESHAUPTMANN WILFRIED HASLAUER
SALZBURG-WAHL: INTERVIEW MIT OeVP-LANDESHAUPTMANN WILFRIED HASLAUERAPA/FRANZ NEUMAYR
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Landeshauptmann Wilfried Haslauer ist der Routinier unter den Spitzenkandidaten für die Landtagswahl in Salzburg. Es ist der vierte Wahlkampf, den er als Listenerster der Salzburger ÖVP führt.

Es war einer der Höhepunkte seiner politischen Karriere: Mit einem Plus von knapp neun Prozentpunkten führte Wilfried Haslauer „seine“ Salzburger ÖVP am 22. April 2018 wieder in die Richtung jener Stärke, die die selbstbewussten Schwarzen im Land einst gewohnt waren. Die ÖVP wurde mit 37,8 Prozent mit deutlichem Abstand stimmenstärkste Partei in Salzburg. Ein Erfolg, der dieses Mal außer Reichweite scheint. Beim bevorstehenden Urnengang am 23. April geht es weniger um die Frage, ob als um die Frage, wie viel die ÖVP verlieren wird. So gesehen hätte der 66-jährige Haslauer es sich im Vorfeld der anstehenden Wahl auch einfacher und einem anderen Kandidaten Platz machen können, um die drohende Niederlage nicht selbst einstecken zu müssen. Immerhin wurden ihm vor zwei Jahren durchaus Ambitionen auf die Nachfolge von Helga Rabl-Stadler als Festspielpräsident nachgesagt. Eine Position, die zu dem gut vernetzten, kulturaffinen und eloquenten Salzburger durchaus gepasst hätte. Doch er blieb der Politik treu. In schwierigen Zeiten verlässt man als verantwortungsvoller Kapitän nicht das Schiff, lautet eine seiner Überzeugungen. „Ich bin keiner, der sich wegduckt“, sagte Haslauer erst kürzlich über sich selbst. Da ging es um die Frage, warum er an der Spitze des Aufsichtsrats des Landesenergieversorgers Salzburg AG bleibe und damit im Wahlkampf die Kritik für hohe Energiepreise mittragen müsse. Die SPÖ hat sich im Wahlkampf auf dieses Thema und damit auf Haslauer eingeschossen. Prompt folgte kürzlich die Ankündigung einer Preissenkung.

Kein Schönwetterpolitiker

Gegen populäre Wahlgeschenke – wie der überraschend eingeführte Gratis-Kindergarten für über Dreijährige ab 1. April – ist auch ein sonst auf Sparsamkeit bedachter Politiker nicht immun.

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