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Jessica Hausners "Club Zero" im Cannes-Wettbewerb

Mia Wasikowska in "Club Zero".
Mia Wasikowska in "Club Zero".(c) Filmladen
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Das neue Psychodrama der österreichischen Regisseurin feiert im Mai im Rennen um eine Goldene Palme in Frankreich Premiere. Die Hauptrolle spielt die Australierin Mia Wasikowska. „Club Zero“ konkurriert mit Wes Anderson, Aki Kaurismäki, Ken Loach u. a.

Wie am Donnerstag bei der Programm-Pressekonferenz der Internationalen Filmfestspiele von Cannes bekanntgegeben wurde, ist „Club Zero“, der neue Film der österreichischen Regisseurin Jessica Hausner, Teil der diesjährigen Wettbewerbs-Auswahl des prestigevollen Festivals. Das Psychodrama handelt von einer charismatischen Lehrerin an einer Eliteschule (verkörpert von der Australierin Mia Wasikowska), die zu fünf Schülern ein enges Vertrauensverhältnis aufbaut und ihnen eine Extremform bewusster Ernährung näherbringt - mit schwerwiegenden Folgen. Das Märchen „Der Rattenfänger von Hameln“ diente Hausner als Inspirationsquelle. Weitere Rollen im Film spielen die Dänin Sidse Babett Knudsen und der Brite Amir El-Masry.

Hausner war bislang schon fünf Mal mit Filmen in Cannes zu Gast, 2021 war sie Mitglied der Wettbewerbsjury. „Club Zero“ ist nach dem Sci-Fi-Thriller „Little Joe“, der 2019 ebenfalls in der Hauptsektion des Festivals uraufgeführt wurde, das zweite englischsprachige Werk der 50-jährigen Wienerin. Es handelt sich um eine Co-Produktion zwischen Österreich, Deutschland, dem Vereinigten Königreich und Frankreich. Musik (Markus Binder), Kamera (Martin Gschlacht) und Schnitt (Karina Ressler) sind dabei österreichisch besetzt.

Neue Filme von Wim Wenders und Alice Rohrwacher

Hausner rittert im Wettbewerb nebst (laut aktuellem Stand) 18 anderen Granden des internationalen Kunstkinos, darunter wie gewohnt viele Cannes-Veteranen, -Gewinner und Stammgäste. In der Hauptsektion finden sich heuer neue filmische Arbeiten von Aki Kaurismäki, Ken Loach, Wes Anderson, Nanni Moretti, Hirokazu Koreeda, Nuri Bilge Ceylan, Wim Wenders, Todd Haynes, Catherine Breillat, Marco Bellocchio, Alice Rohrwacher, Jonathan Glazer und Trần Anh Hùng.

Sechs Filme im heurigen Palmenrennen stammen von Frauen: Ein Rekord. Neben Hausner tragen noch Breillat, Rohrwacher, Justine Triet, die Tunesierin Kaouther Ben Hania und die senegalesischstämmige Französin Ramata Toulaye Sy zur erhöhten Frauenquote bei. (Cannes steht seit Jahren aufgrund des gemeinhin geringen weiblichen Anteils am Festivalwettbewerb in der Kritik.) Mit „Jeanne du Barry“ von Maïwenn Le Besco eröffnet der Film einer Regisseurin zudem (außer Konkurrenz) die heurigen Filmfestpiele an der Côte d'Azur. (Wobei fraglich ist, wie die feministische Welt dazu steht: Louis XV wird darin gespielt von Johnny Depp, umstritten nach dem Gerichtskrieg mit seiner Ex-Frau Amber Heard.) Mit „Jeunesse“ vom chinesischen Ausnahmefilmer Wang Bing ist im Übrigen erstmals seit längerem wieder ein Dokumentarfilm im Cannes-Wettbewerb vertreten.

3D-Doku über Anselm Kiefer, Eröffnung mit Johny Depp

Zudem feiern neue Arbeiten prominenter Filmemacher auch in den diversen Nebensektionen des renommierten Festivals Premiere: Darunter Martin Scorseses lang erwarteter neuer Krimi „Killers of the Flower Moon“ (mit Leonardo DiCaprio) sowie der fünfte Teil der Indiana-Jones-Reihe mit Harrison Ford, bei dem James Mangold („Ford v Ferrari“) Regie führte. Überdies: Neue Filme von Takeshi Kitano, Steve McQueen, Kleber Mendonça Filho, Víctor Erice, Kim Jee-woon und Sam Levinson. Pedro Almodóvar zeigt seinen in Südspanien gedrehten Western-Kurzfilm „Strange Way of Life“ mit den US-Stars Ethan Hawke und Pedro Pascal. Und: Wim Wenders stellt in Cannes neben seinem Wettbewerbsbeitrag „Perfect Days" auch noch ein Doku-Porträt des in Frankreich lebenden deutschen Künstlers Anselm Kiefer vor - in 3D.

Die 76. Filmfestspiele von Cannes finden heuer vom 16. bis zum 27. Mai in Frankreich statt. Den Jury-Vorsitz hat diesmal der schwedische Regisseur Ruben Östlund ("Triangle of Sadness") inne. (and)

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