Schach

Schach-WM: Die Nuancen im Duell großer Geister

Kürt sich Ding Liren zum ersten chinesischen Weltmeister? Markus Ragger sieht ihn psychologisch leicht im Vorteil.
Kürt sich Ding Liren zum ersten chinesischen Weltmeister? Markus Ragger sieht ihn psychologisch leicht im Vorteil.AFP
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Markus Ragger, Österreichs Nummer eins, kennt die Rivalen dieser Schach-WM bestens, verrät die Taktik, die er wählen würde, und hat klare Ansichten zu Magnus Carlsen.

Im Schach kann jede Kleinigkeit entscheiden, sodass im laufenden WM-Duell zwischen Jan „Nepo“ Nepomnjaschtschi und Ding Liren auch noch so kleine Details in aller Ausführlichkeit analysiert werden. Für rege Diskussionen sorgte die Wahl der Sessel, auf denen die Kontrahenten in Astana am Brett sitzen. Nepo entschied sich für einen klassischen wie komfortablen Polstersitz aus Leder, Modell „Eames Time Life“, dem Vernehmen nach das gleiche, in dem der US-Amerikaner Bobby Fischer im legendären WM-Duell 1972 Boris Spasski bezwungen und damit der sowjetischen Dominanz im Schach ein Ende gesetzt hat. Darin möchte der 32-Jährige, Antritt unter neutraler Fide-Flagge hin oder her, in den 14 regulären Partien bis 30. April (danach Tiebreak möglich) also Russland nach 16 Jahren wieder einen Weltmeister bescheren.

Die Wahl von Ding fiel mit netzartiger Rückenlehne vergleichsweise futuristisch-ergonomisch aus. Dass der Chinese bei seiner frühen Niederlage in Runde zwei gefühlt mehr Zeit im Ruheraum (27 Minuten am Stück!) als in diesem Sessel verbrachte, blieb ebenfalls nicht unkommentiert. „Bei der WM ist so etwas eine nette Zusatzgeschichte“, sagt Markus Ragger, Österreichs Nummer eins im Schach, zum „Game of Chairs“. Aus eigener Erfahrung würde er die Bedeutung der Sitzgelegenheit jedenfalls nicht zu hoch ansiedeln, „das Licht ist wichtig“.

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