Naturbeobachtung

Mitmachen: Wo finden wir die höchste Artenvielfalt?

Man muss nicht wissen, wie die Blume heißt. Hauptsache, das Foto wird auf iNaturalist hochgeladen.
Man muss nicht wissen, wie die Blume heißt. Hauptsache, das Foto wird auf iNaturalist hochgeladen.Getty Images
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Von 28. April bis 1. Mai darf sich jeder und jede an der City Nature Challenge beteiligen. Der weltweite Wettbewerb zeigt, an welchem Ort die meisten Pflanzen und Tiere sind. Einfach die Fotos mit dem Handy oder Tablet hochladen: Sie werden von Fachleuten ausgewertet.

Es wird warm und die Menschen strömen ins Freie. Das hilft auch der Wissenschaft, denn bei angenehmem Spazierwetter betätigen sich mehr Leute als Naturbeobachter. Am nächsten langen Wochenende, von 28. April bis 1. Mai, steigt wieder der weltgrößte Wettbewerb der Artenvielfalt. Alle, auch Leute, die noch nie ein Tier oder eine Pflanze fotografiert haben, sind eingeladen, bei der City Nature Challenge (CNC) mitzumachen: Man braucht nur ein Smartphone (oder eine Fotokamera, von der man Bilder ins Internet laden kann) und einen Flecken Natur. Bei der CNC geht es darum, so viele Pflanzen und Tiere zu dokumentieren wie möglich: Sei es vom Fensterbankerl aus die Vögel und Hummeln oder auf einer Wanderung die Flechten, Moose, Eidechsen und Ameisen. Jedes Foto zählt. Je mehr Bilder, desto besser der Überblick über die Vielfalt der Arten in allen Regionen.

Graz und Salzburg waren vorn dabei

Erfunden wurde die City Nature Challenge 2016 in den USA, als das Natural History Museum in Los Angeles einen Wettstreit mit der kalifornischen Akademie der Wissenschaften in San Francisco gestartet hat: Aus der Frage, in welcher US-Stadt mehr Tier- und Pflanzenarten vorkommen, wurde schnell ein immer größerer Wettbewerb, an dem sich seit 2020 auch Österreich beteiligt.

Und das gleich mit großem Erfolg. Die heimische Citizen-Science-Community ist durch Aktionen wie die Stunde der Wintervögel von Birdlife gut geschult und beteiligt sich rege an zig Projekten, die auf der „Österreich forscht“-Homepage gelistet sind (www.citizen-science.at). Die Stadt Graz erreichte in der CNC 2021 Platz eins der Europa-Wertung, Salzburg mit 2272 dokumentierten Arten im Jahr 2022 den zweiten Platz.

Heuer sind zwölf Regionen bei der CNC dabei, vom Neusiedler See bis nach Vorarlberg. Einzelne oder Gruppen können egal wann ab 28. 4. hinausgehen und Bilder in die populärwissenschaftliche App iNaturalist laden. Fachleute übernehmen die Bestimmung der Pflanzen und Tiere und vernetzen sie mit internationalen Biodiversitätsplattformen. Bald liegt die Auswertung vor, an welchem Ort weltweit die höchste Artenvielfalt dokumentiert wurde. Quer durch Österreich gibt es auch Exkursionen (wetterfestes Schuhwerk und Kleidung sind ratsam – und die App iNaturalist am Handy).

Treffpunkte für gemeinsames Erkunden:

Vom Türkenschanzplatz, 1180 Wien, führt der Ökologe Benjamin Seaman Interessierte durch den Türkenschanzpark. Treffpunkt am Freitag, 28. 4. um 16 Uhr.

Vom Parkplatz Ratzersdorfer See, 3100 St. Pölten, leitet der Naturschutzbund Lanius durch die Ufer des Sees und der Traisen. Am Sonntag, 30. 4. ab 9 Uhr.

Beim Haus Messendorfberg Nummer 61, 8042 Graz, bittet die Naturschutzjugend Steiermark zum Rundgang auf der Ökoinsel („Grazer Urwald“). Freitag, 28. 4., 17 Uhr.

Vom Pfarramt Kalvarienberg (Kalvarienbergstraße 155, 8020 Graz) führt Pflanzenexperte Michael Flechl am Montag, 1. 5. ab 10 Uhr über den Kalvarienberg in Graz.

Um den Leopoldskroner Weiher in Salzburg startet die Exkursion mit Familie Medicus um 7.30 Uhr, am Samstag, 29. 4. am Parkplatz Kommunalfriedhof (Gasthof Hölle).

Im Süden Salzburgs trifft sich die herpetologisch-botanische Fahrradexkursion an der Glanuferstraße bei der Brücke Waldstraße am Samstag, 29. 4. um 9 Uhr.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.04.2023)

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