Konstantin Filippou

Der Spitzenkoch als sein eigener schärfster Kritiker

Konstantin und Manuela Filippou
Konstantin und Manuela FilippouDie Presse/Clemens Fabry
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Seine Autorenküche hat Konstantin Filippou eine Fanschaft aus international erfahrenen Essern verschafft. An seinem kulinarischen Ich arbeitet er ständig, Griechisch wird es nur in den Dependancen des Restaurants.

Oft reicht es, nach der Kindheit zu fragen, wenn man wissen will, warum jemand wurde, was er ist. „Für meine Eltern war die Küche das Zentrum von allem, sie gaben Feste, luden Gäste ein“, erzählt Konstantin Filippou. „Wir fuhren eineinhalb Stunden oder mehr, um gut zu essen, nicht in Sternerestaurants, sondern um den besten Kaisergranat und die besten Calamari zu essen oder den besten Tafelspitz, wenn wir in Österreich waren.“

Filippou wuchs kulinarisch zweisprachig auf, der Vater ist Grieche, die Mutter aus Graz. „Beide kamen beruflich viel herum, reisten zu Messen und aßen sehr weltoffen, multikulturell. Es hat mich geprägt, dass meine Eltern Essen als etwas Wichtiges betrachteten. Mein Vater liebte es auch, Gästen und Besuchern die Gegend zu zeigen. Beide Eltern waren die typischen Stammkunden: Wenn ein Lokal gut war, kamen sie immer wieder.“


Konstantin Filippou ist bekannt dafür, bei der Qualität von Zutaten und auch sonst keine Kompromisse einzugehen. „Wenn du aufwächst wie ich, hast du gewisse Vorstellungen in der DNA, und ich danke meinen Eltern, dass ich so aufgewachsen bin.“ Diese DNA begleite ihn auf der Suche nach seinem kulinarischen Ich, wie er es nennt. Hat er das Ich gefunden? „Ich würde sagen, I am getting there. Aber ich hadere ständig.“

Also der Küchenchef als sein eigener schärfster Kritiker, schlimmer als alle Restaurantkritiker? „So ist es. Meine Frau kann das selbst bestätigen.“ Manuela Filippou sagt: „Er weiß, wann es gut ist.“ Sie selbst ist die letzte Instanz, wenn es um die Frage geht, ob eine Idee, ein Gericht, so weit ist, dass sie auf die Speisenkarte darf. „Wir sind zu zweit, anders geht es gar nicht. Allein wäre eine solche Selbstständigkeit nicht zu schaffen. Wenn wir ein Problem haben – und das sagt mir mein Bauchgefühl –, machen wir uns sofort daran, es zu lösen.“

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