Windenergie

London und Den Haag bauen "Stromautobahn" durch die Nordsee

(c) IMAGO/imagebroker/Wolfgang Diederich
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Die Leitung "LionLink" soll Anfang der 2030er Jahre in Betrieb genommen werden und beide Großbritannien und die Niederlande mit Windparks in der Nordsee verbinden.

Großbritannien und die Niederlande haben den Bau einer "Stromautobahn" in der Nordsee angekündigt. Die Leitung "LionLink" soll Anfang der 2030er Jahre in Betrieb genommen werden und beide Länder mit Windparks in der Nordsee verbinden, wie die britische Regierung am Montag vor einem Gipfeltreffen zu Offshore-Wind mitteilte. Dadurch erhalte Großbritannien genügend Energie, um 1,8 Millionen Haushalte zu versorgen. Es handle sich um die "weltgrößte Mehrzweck-Stromleitung".

Damit solle Energie schnell dort hinkommen, wo sie aktuell gebraucht wird. Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine treiben viele Staaten einen Umbau ihrer Energieversorgung voran. Bei dem Gipfeltreffen im belgischen Küstenort Ostende soll es am Montag um den Ausbau von Windparks in der Nordsee gehen. Der belgische Ministerpräsident Alexander Croo hat dazu Bundeskanzler Olaf Scholz sowie die Staats- und Regierungschefs von Dänemark, Frankreich, den Niederlanden, Irland, Großbritannien, Luxemburg und Norwegen sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eingeladen.

"Historischer Deal" für britische Energiesicherheit

"Gemeinsam werden wir unsere Ambitionen für den Einsatz von Offshore-Windenergie und die Entwicklung eines Offshore-Stromnetzes kombinieren und koordinieren, um Europa auf den Weg zu einer grünen Wirtschaft zu bringen, die von grünen Offshore-Kraftwerken angetrieben wird", betonten die Regierungschefs vorab in einem gemeinsamen Gastbeitrag für das Portal "Politico".

Der britische Energieminister Grant Shapps sagte, "LionLink" bedeute einen "historischen Deal" für die Energiesicherheit des Landes. Die Stromleitung sei erst die zweite ihrer Art. Bisher gibt es nur ein Projekt, das Dänemark und Deutschland mit Windparks verbindet. Die Kapazität der neuen Leitung sei aber viermal so groß, sagte Shapps.

Großbritannien ist von Stromimporten abhängig. Das Land betreibt bereits mehrere sogenannte Interkonnektoren, derzeit ist zudem unter anderem eine Verbindung nach Deutschland im Bau.

(APA)

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