Leichtathletik

"Vienna City Marathon" lief aus der Corona-Talsohle

start of 40. Vienna City Marathon, runner, skyline of Donaucity, DC Tower 1, race on bridge Reichsbruecke
start of 40. Vienna City Marathon, runner, skyline of Donaucity, DC Tower 1, race on bridge ReichsbrueckeIMAGO/Preusser
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Fast 40.000 Teilnehmer, davon die Hälfte heimische „Gesundheits-Influencer“, die Tendenz zu noch mehr Startern steigt. Rekorde und Topleistungen imponieren, neue Bewerbe wurden gut angenommen.

Der 40. Vienna City Marathon (VCM) hat am Sonntag sportliche Spitzenleistungen gebracht, allen voran den Streckenrekord des Kenianers Samwel Mailu in 2:05:08 Std. und den österreichischen Rekord von Julia Mayer in 2:30:42. Eine große Freude hatten die Organisatoren nach den Corona-Jahren aber mit gesamt 39.871 Angemeldeten, damit wurde die Erfüllung des 2022 ausgesprochenen Wunsches nach 40.000 nur knapp verfehlt. Ein Event für möglichst viele soll der VCM auch künftig sein.

Wichtig sei dabei vor allem der Gesundheitsaspekt, wie der langjährige VCM-Geschäftsführer Wolfgang Konrad am Montagvormittag bei einem Medientermin im Beisein seines Sohnes und Co-Geschäftsführer Dominik Konrad unweit des "Burgtheater"-Zieleinlaufs vom Vortag betonte. Die rund 20.000 erwachsenen heimischen Teilnehmer seien "Gesundheits-Influencer", wie der 64-Jährige betonte. Diese können einen positiven Einfluss auf ihr soziales Umfeld nehmen, weitere Personen zur Bewegung animieren.

Am VCM-Wochenende sehe man vor allem im Samstag-Programm noch Potenzial zur Erhöhung der Teilnahmezahlen. 4.283 Finisher wurden da heuer über insgesamt vier Läufe gezählt, im Vergleich dazu schnitt der Marathon-Sonntag mit 30.787 Zieleinläufen ab. Mit gesamt 35.070 Finishern und damit rund 88 Prozent des Teilnehmerfeldes sei ein guter Wert erreicht worden. Laut Geschäftsführerin Kathrin Widu sei der sehr hohe Zuschauer-Zuspruch fast überall an der Strecke: "Die Leute haben den VCM getragen."

Widu merkte zudem an, dass in den Teilnehmerzahlen einerseits in den komplett in den Ring-Bereich verlegten Kinderläufen eine Steigerungsmöglichkeit sei. Die Möglichkeit, bei den beiden "Daily Mile"-Läufen auch ohne Zeitnehmung mitzumachen, schiebe den Leistungsaspekt zurück. Widu: "Es besteht so noch mehr die Chance, langsam reinzuwachsen." Andreas Vojta war auch einmal Sieger des Mini-Marathons, nun viele Jahre später holte er in 2:19:27 den Staatsmeistertitel.

Andererseits soll der neue 5-km-Bewerb im Programm bleiben und da auch mehr bisher sportlich inaktive Personen zur Bewegung animiert werden. Schließlich könne die Distanz auch gehend zurückgelegt werden. Wolfgang Konrad hob freilich die Wichtigkeit hervor, dass die Teilnehmerzahlen und die Veranstaltung im Gleichschritt wachsen müssten. Das sei heuer wieder gelungen, neben dem deutlichen Teilnehmer-Plus im Vergleich zu den "Corona-"Jahren seien diverse Neuerungen gut angenommen worden.

Am 21. April 2024 soll beim 41. Vienna City Marathon der nächste Entwicklungsschritt genommen werden. "Wir dürfen nie aufhören, uns weiterzuentwickeln", meinte Wolfgang Konrad. Widu nahm erleichtert zur Kenntnis, dass der nächstjährige Austragungstermin im Gegensatz zu diesmal nicht mit dem Hamburg-Marathon kollidieren werde - wichtig allein aus logistischer Sicht, da man gemeinsam mit den Norddeutschen und London (2024 ebenso am 21. April) auf die gleiche Zeitnahme-Firma vertraue.

Ob Mayer und Vojta 2024 am VCM-Start stehen werden, sei derzeit noch ganz offen. Viel wird davon abhängen, ob bei ihnen die Olympia-Qualifikation schon fixiert sei oder dahingehend noch eine Leistung gebraucht werde. Mayer jedenfalls ist mit ihrem ÖLV-Rekord und dem Staatsmeistertitel Paris 2024 einen guten Schritt nähergekommen. Auch die als Rekordlerin abgelöste Eva Wutti arbeitet auf die Olympia-Qualifikation hin, und letztlich ist wohl auch Rekordler Peter Herzog nicht abzuschreiben.

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