Modehandel

Herrenausstatter Ahlers meldet Insolvenz an

Das Geschäft habe sich in den vergangenen Monaten erneut schwächer entwickelt als geplant, sodass die Zahlungsunfähigkeit drohe. Sieben Tochtergesellschaften mit insgesamt 400 Mitarbeitern sind betroffen.

Nach Gerry Weber geht mit dem Herrenmode-Hersteller Ahlers ein weiteres deutsches Textilunternehmen in die Knie. Die Ahlers AG aus dem westfälischen Herford und sieben ihrer Tochtergesellschaften mit zusammen 400 Mitarbeitern meldeten am Montag beim Amtsgericht Bielefeld Insolvenz an. Insgesamt hat Ahlers 1700 Beschäftigte. Das Geschäft habe sich in den vergangenen Monaten erneut schwächer entwickelt als geplant, sodass die Zahlungsunfähigkeit drohe, begründete Vorstandschefin Stella Ahlers den Insolvenzantrag. Verhandlungen über die weitere Finanzierung des Konzerns seien gescheitert.

Die für Marken wie Baldessarini, Pierre Cardin und Otto Kern bekannte Firma schreibt seit Jahren Verluste und bemüht sich seit längerem um Einsparungen. "Die erreichten Erfolge wurden durch das aktuelle Marktumfeld zunichte gemacht", sagte Ahlers, deren Familie knapp 53 Prozent der Aktien hält. Die auf Damenmode spezialisierte Gerry Weber AG hatte sich vor wenigen Tagen in ein vorinsolvenzliches Sanierungsverfahren geflüchtet und für die deutsche Einzelhandel-Tochter Insolvenz angemeldet.

Modebranche steckt in Teufelskreis

Die Modebranche steckt in einem Teufelskreis: Die Kunden halten sich - wegen der geänderten Einkaufsgewohnheiten in der Corona-Pandemie und der hohen Inflation - zurück. Zahlreiche Einzelhandelsketten wie Galeria Karstadt und Peek & Cloppenburg (P&C) haben selbst Insolvenz angemeldet. Stella Ahlers erklärte, die starken Marken, die Kernkompetenzen und die leistungsfähige Organisation von Ahlers machten sie jedoch zuversichtlich "mit Blick auf Zukunftsoptionen" für das Unternehmen.

Im Geschäftsjahr 2021/22 (per Ende November) stieg der Umsatz von Ahlers zwar um ein Fünftel auf 170,9 Millionen Euro, lag damit aber unter den eigenen Erwartungen. Vor der Pandemie hatte er bei 207 Millionen gelegen. Der Verlust vor Steuern lag zuletzt bei 8,7 (2020/21: 9,1) Millionen Euro und ging damit nicht so stark zurück wie erhofft.

(APA)

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