Südamerika

Venezuelas Oppositionspolitiker Guiadó musste aus Kolumbien ausreisen

Archivbild vom Jänner 2023 von Juan Guaidó.
Archivbild vom Jänner 2023 von Juan Guaidó.REUTERS
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Der abgesetzte Interimspräsident war ohne Grenzkontrolle ins Land gekommen - zu Fuß, „wie Millionen Venezolaner vor mir“. Kolumbien veranstaltet eine Konferenz zur Beilegung des politischen Patts in Venezuela.

Der venezolanische Oppositionspolitiker Juan Guaidó ist wenige Stunden nach seiner Ankunft in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota des Landes verwiesen worden. Guaidó sei "zum Flughafen El Dorado gefahren" worden, erklärten kolumbianische Behörden am Montagabend (Ortszeit). Zuvor hatte Außenminister Alvaro Leyva von möglichen Hindernissen bei Guaidós Besuch gesprochen, weil dieser "auf unsachgemäße Weise eingereist ist und in Kolumbien respektieren wir das Gesetz".

Eine anonyme Quelle bestätigte der Nachrichtenagentur AFP gegenüber, dass Guaidó bei seiner Einreise keine Grenzkontrolle passiert habe. Er sei "gezwungen" worden auszureisen, hieß es. Der Politiker werde "mit einem kommerziellen Flug in die Vereinigten Staaten reisen".

Guaidó kam zu Fuß über die Grenze

Der Oppositionspolitiker hatte seine Ankunft in Kolumbien am frühen Montag verkündet, kurz vor dem Beginn einer von Kolumbiens Präsident Gustavo Petro anberaumten Konferenz zur Beilegung des politischen Patts in Venezuela. Weder Guaidó noch Venezuelas Präsident Nicolás Maduro sind offiziell zu der Konferenz eingeladen.

"Ich bin gerade in Kolumbien angekommen, auf demselben Weg, wie Millionen Venezolaner vor mir - zu Fuß", hieß es in einer Mitteilung Guaidós.

2,5 Millionen Venezloaner leben in Kolumbien

Mit 2,5 Millionen Venezolanern, die sich nach offiziellen Angaben in Kolumbien aufhalten, ist Kolumbien das wichtigste Aufnahmeland für Migranten aus Venezuela. Nach UN-Angaben sind in den vergangenen Jahren mehr als sieben Millionen Menschen aus Venezuela geflohen.

Guaidó war 2019 von mehr als 50 Ländern weltweit als Venezuelas De-facto-Präsident anerkannt worden, scheiterte aber mit seinen Bestrebungen, den autoritär regierenden Maduro abzusetzen. Das von der Opposition kontrollierte venezolanische Parlament setzte den selbsterklärten Interimspräsidenten Guaidó im Jänner ab.

Die Opposition in Venezuela ist zerstritten. Für den 22. Oktober ist eine Vorwahl angesetzt worden, um einen Kandidaten zu bestimmen, der bei der Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr gegen Maduro antritt.

(APA/AFP)

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