"Immersive Experience": Frida Kahlo würde weinen, ganz in echt

VIVA FRIDA KAHLO - IMMERSIVE EXPERIENCEDeutschland Premiere 15.12.2022 – München
VIVA FRIDA KAHLO - IMMERSIVE EXPERIENCEDeutschland Premiere 15.12.2022 – München(c) VIVA FRIDA KAHLO/Morris Mac Matz (MORRIS MAC MATZEN)
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Plastikpalmen, Selfie-Stationen, Mexiko-Klischees: Das billige Kunstspektakel rund um Frida Kahlo in der Marx-Halle macht wahnsinnig traurig.

Nichts gegen immersive Kunst – das hypnotische Ganzkörpererlebnis, das Eintauchen in Bildwelten mit allen Sinnen hat eine jahrhundertelange Tradition in unserer Kultur. Was ist eine Kathedrale schon anderes als ein immersives Erlebnis samt Lichtshow vom Feinsten! Seit Wagner nannte man derlei dann Gesamtkunstwerk.

Auch in der digitalen Variante betört es schon lang. Die Schweizerin Pipilotti Rist war eine der Ersten, die ganze Räume mit Videoprojektionen in Wohlfühl-Erlebniszonen verwandelten. Vor genau 20 Jahren ließ Olafur Eliasson in der Turbinenhalle der Tate Modern für zwei Millionen Besucher dramatisch die Sonne untergehen. Und VR-Brillen? Hat man als Normalsterblicher meist auch das erste Mal im Rahmen von Kunstausstellungen umgeschnallt bekommen. Die Erwartungen sind also zu Recht hoch, wenn im Kunstumfeld ein „Immersive Experience“ angekündigt wird. Wie das seit mehr als zehn Jahren, ausgehend von den USA, knallige Multimedia-Shows tun, die mit den Namen der berühmtesten Künstler unserer Zeit werben.

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