Preisvergabe

Buchmesse: In Leipzig nehmen sie Literatur noch ernst

Preisträger Dinçer Güçyeter mit seiner Mutter, der Heldin seines prämierten Romans.
Preisträger Dinçer Güçyeter mit seiner Mutter, der Heldin seines prämierten Romans. (c) Studio Özgur Usak
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Mit Dinçer Güçyeter „Unser Deutschlandmärchen“ gewinnt ein risikofreudiger Roman den Preis für Belletristik. Überhaupt scheint hier die Literaturwelt noch in Ordnung zu sein: auch für Gastland Österreich.

Diesmal war die Prognose wirklich schwierig. Eigentlich hatte jeder einzelne der fünf nominierten Romane realistische Chancen auf den Preis der Leipziger Buchmesse. Weil jeder einzelne einen reizvollen, noch ungehörten Ton anschlägt. Midcult, wie Jurymitglied Moritz Baßler leicht konsumierbare Literatur nannte und damit eine Debatte lostrat, hatte diesmal keine Chance. Aber auch nicht das Elitär-Elfenbeintürmige: Da war vielleicht auch Jurymitglied Maryam Aras vor.

Damit nicht genug, mochten prosaischere Überlegungen mitgespielt haben: Sollte man die Leipziger erfreuen, die nach drei Jahren Pandemie und finanziellen Schwierigkeiten endlich wieder ihre Buchmesse eröffnen durften? Angela Steideles Werk spielt in dieser Stadt. Oder sollte man mit Clemens J. Setz die Österreicher für ihren Gastland-Auftritt belohnen? Oder bei all den Rufen, man möge die Vergangenheit ruhen lassen, Ulrike Draesners Roman prämieren, weil sie zeigt, wie diese Vergangenheit fortwirkt?

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