Rund um den hundertsten Geburtstag von Maria Callas gibt es in Athen zahlreiche Feiern: Im bejubelten Auftakt debütierte Anna Pirozzi in einer ikonischen Callas-Partie, als Cherubinis „Medea“. Effektvoll inszeniert von David McVicar.
Zuletzt türmt sich Schrecken auf Schrecken. Und der riesige Spiegel, der den Bühnenhintergrund beherrscht, verwandelt sich immer mehr in ein Seelenbild der Medea. Während der Gewittermusik, die Luigi Cherubini als Einleitung zum dritten Akt toben lässt, spiegelt sich in ihm nicht nur Trockeneisnebel, sondern treibt der Sturm via Projektionen auch finstere Wolken ineinander. Und lang schon, bevor Medea als letzte Gräueltat auch noch Feuer legt, um darin unterzugehen, züngeln dort die Flammen. Es ist die Rache, die in ihr brennt.