Ostafrika

US-Regierung evakuierte Zivilisten aus dem Sudan

Menschen versuchen über den Hafen Port Sudan das Land zu verlassen.
Menschen versuchen über den Hafen Port Sudan das Land zu verlassen.Reuters
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Medienberichten zufolge wurden etwa 300 US-Bürger aus der sudanesischen Hauptstadt Khartum evakuiert und ans Rote Meer gebracht.

Ein Konvoi aus mehreren Bussen hat Medienberichten zufolge rund 300 US-Bürger aus der sudanesischen Hauptstadt Khartum an die Küste am Roten Meer gebracht. Der Konvoi sei einer Evakuierungsroute gefolgt, die auch von den Vereinten Nationen und vielen anderen Ländern benutzt werde, berichtete die "New York Times" am Freitag. Die Busse seien auf ihrem Weg von bewaffneten US-Drohnen beobachtet worden.

Außenminister Antony Blinken habe erklärt, die US-Regierung helfe US-Bürgern im Sudan aktiv dabei, über Land einen Ort zu erreichen, von dem aus sie das Land einfacher verlassen könnten, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums am Freitag, bevor die Evakuierungsaktion bekannt wurde.

Mehrere Hundert US-Amerikaner hätten zusätzlich zum Botschaftspersonal den Sudan bereits über Land, zur See oder auf dem Luftweg verlassen, sagte der Außenamtssprecher. Er könne jedoch aus Sicherheitsgründen keine Details zu konkreten Operationen offenlegen. Die Situation im Sudan verändere sich ständig. Man könne weder die Sicherheit der Reisenden garantieren, noch wisse man, wie lange die Fluchtkorridore noch offenstünden, sagte der Sprecher.

Auch 50 Österreicher verließen den Sudan

In den vergangenen Tagen war die US-Regierung immer wieder gefragt worden, warum man nicht mehr tue, um US-Bürger aus dem Sudan zu evakuieren, während andere Länder das täten. So hatte die deutsche Bundeswehr von Sonntag bis Mittwoch in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt und der Bundespolizei mehr als 700 Menschen aus mehr als 40 Nationen aus dem Sudan ausgeflogen. Auch zahlreiche Österreicher waren so gerettet worden. Andere Österreicher konnten an Bord der niederländischen Luftwaffe das Land verlassen. Insgesamt wurden rund 50 Auslandsösterreicher - darunter 27 Kinder - bisher außer Landes gebracht.

Hunderte Tote, Tausende Verletze, eine humanitäre Katastrophe

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Die Kämpfe im Sudan waren am 15. April im Zuge eines Machtkampfes zwischen der Armee und der RSF-Miliz ausgebrochen. Seitdem wurden mindestens 512 Menschen getötet, fast 4200 verwundet und Krankenhäuser zerstört. Die Verteilung von Lebensmitteln ist eingeschränkt. Ein Drittel der 46 Millionen Einwohner sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.

(APA)

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