"nukleare Abschreckung"

Nordkorea droht nach Abkommen zwischen USA und Südkorea

Das Bündnis zwischen Südkorea und den USA verschlechtere die Situation, heißt es aus Nordkorea.
Das Bündnis zwischen Südkorea und den USA verschlechtere die Situation, heißt es aus Nordkorea.(c) IMAGO/UPI Photo
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Nordkoreas Propagandaministerin meldet sich zu Wort, es ist die erste Reaktion seit dem Treffen von Biden und Yoon Suk Yeol.

In Nordkorea hat sich die Schwester von Machthaber Kim Jong Un der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA zufolge zu einem Abkommen zwischen den USA und Südkorea geäußert. Das Bündnis verschlimmere die Situation, erklärte Kim Yo Jong am Samstag laut KCNA. Nordkorea sei davon überzeugt, dass es seine "nukleare Abschreckung" angesichts des Abkommens weiter perfektionieren müsse. Die Erklärung enthielt keine näheren Angaben.

Kim Yo Jong ist Nordkoreas Direktorin des Ministeriums für Propaganda und Agitation und gehört zu den führenden Persönlichkeiten des Landes. Ihre Stellungnahme ist der erste Kommentar Nordkoreas zu dem Treffen zwischen US-Präsident Biden und dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol in den USA. Die Staatsmänner vereinbarten angesichts der Aufrüstung Nordkoreas, dass die USA Südkorea stärker in ihre Pläne für den Fall eines Atomkriegs einbeziehen will. Im Gegenzug erneuerte Südkorea ungeachtet des Drucks aus der Bevölkerung die Zusage, keine eigenen Kernwaffen zu entwickeln.

Analyse

Das Treffen zwischen Joe Biden und Yoon Suk-yeol wurde internationale mit Argusaugen beobachtet. Denn es geht um nukleare US-Schutzschirme, Nordkorea, Taiwan, Waffen für die Ukraine – und um heikle Chiptechnologie. Mehr dazu:

Südkorea in der Zwickmühle der Großmächte USA und China

Südkoreaner wollen eigene Atomwaffen

Das Thema Atomwaffen ist zwischen den langjährigen Verbündeten USA und Südkorea heikel. Nordkoreas jüngste Fortschritte bei seinem Atomprogramm haben die Frage aufgeworfen, ob die US-Regierung wirklich zum Einsatz von Kernwaffen zur Verteidigung von Südkorea bereit sein würden nach dem bisher geltenden Prinzip der "extended deterrence" (etwa: erweiterte Abschreckung): Die Regierung in Pjöngjang entwickelt inzwischen mutmaßlich Trägerraketen, die auch US-Städte erreichen könnten.

Einer Umfrage im März zufolge befürworten 64 Prozent der Südkoreaner die Entwicklung eigener Atomwaffen. Die Biden-Regierung lehnt dies ab.

(APA)

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