Der Salone del Mobile in Mailand erzeugte wie üblich eine ganz eigene Gravitation. Vieles war anders. Doch vieles „Neue“ war auch allzu sehr vertraut.
Dann müssen doch wieder die alten Designgroßmeister herhalten: Gaetano Pesce, Jahrgang 1939, kam aufs Podium. Es war das Highlight des ersten Tages des Salone del Mobile 2023, der größten Möbelmesse der Welt. Pesce kam, um über die Zukunft zu erzählen. Und darüber, wie man sie „verstehen“ kann. Gewichtige Worte streute er in ein riesiges Event, das sich augenscheinlich vorgenommen hatte, möglichst unbeschwert über die Bühne zu gehen. Ein Event, auf das die Möbelbranche und die Designcommunity jährlich hinfiebert.
Viele Aussteller haben die „Zukunft“ vorsichtshalber gleich ausgeblendet. Zumindest jenen Teil, der alle gemeinsam etwas angehen würde. Wahrscheinlich, weil sie auch zu sehr beschäftigt waren mit der eigenen ökonomischen. Oder damit, den Moment zu genießen. Man war ja endlich wieder „da“. Zurück, wo man immer war, auf dem Salone. Doch „alle“ aus der Möbelindustrie sind dann doch nicht angetreten zum kollektiven Abheben mit der Trägerrakete „Möbelmesse“. Manche verließen sich auf ihre individuellen Startrampen im Stadtzentrum, auf ihre Showrooms, wo die Milano Designweek ohnehin das Publikum vorbeispült.