Kronen, die bis heute nicht verloren gegangen sind, dürfen nur selten aus der Schatzkammer. Jetzt ist es wieder so weit.
Einige von ihnen dürfen das Land nicht verlassen, viele haben ihre Steine an andere verloren, die meisten kommen nicht mehr zum Einsatz: Kronen. Jene, die die Revolutionen vergangener Tage überlebt haben oder, wie die ungarische Stephanskrone, mit einem schiefen Kreuz davongekommen sind, werden heute in Schatzkammern bewacht. Die britischen Kronjuwelen liegen zum Beispiel in der Festung des Tower of London, umzingelt von ihren Wächtern, den Beefeaters. Also normalerweise. Wegen der bevorstehenden Krönung von König Charles III. und seiner Frau, Königin Camilla, wurden sie aus ihren Vitrinen geholt und umgebaut.
Die Krönung der Kronen
Ganz traditionell wird der britische König am 6. Mai während des Gottesdienstes in der Westminster Abbey mit der „St. Edward’s Crown“, der Edwardskrone, gekrönt, um später zur kaiserlichen Staatskrone zu wechseln. Der Tausch erfolgt, weil das erste Stück zwei Kilogramm schwer ist. Königin Elisabeth II. trug sie 1953 nur wenige Minuten. Ihr Sohn wird ihrem Vorbild folgen. Angefertigt wurde die Edwardskrone ursprünglich 1661 für die Krönung von Karl II. Sie ersetzte ein mittelalterliches Stück, das 1649 im Zuge des Englischen Bürgerkriegs zerlegt, eingeschmolzen und verkauft wurde. Es wird angenommen, dass das Original auf den königlichen Heiligen Eduard den Bekenner und damit auf das elfte Jahrhundert zurückgegangen war, den letzten angelsächsischen König Englands.