Das Theater an der Wien stellt nächste Saison die Sinnfrage

Intendant Stefan Herheim stellte seine zweite Spielzeit vor. Er inszeniert Händels „Theodora“, Nikolaus Habjan „Wo die wilden Kerle wohnen“.

Eine Herausforderung, aber auch ein Anstoß, „uns jedes Mal neu zu erfinden“ – so beurteilte der Intendant des Musiktheaters an der Wien, Stefan Herheim, bei seiner erst zweiten Saison-Pressekonferenz am Freitag die Situation, dass er wegen der Generalsanierung des Haupthauses vor allem die Halle E des Museumsquartiers bespielen muss. Oder eben darf. Die notwendige Sinnsuche eines Intendanten in Umbauphasen.

„Gemeinsame Sinnsuche“, sagt Herheim, sei auch ein Thema, das sich durch einige Stücke seines Programms für die nächste Spielzeit ziehen werde, das 13 szenische Produktionen und einige konzertante Opernaufführungen umfasst. So wird etwa bei Donizettis Oper „Les Martyrs“, die den Belcanto-Spezialisten John Osborn in der Hauptpartie um seinen (frühchristlichen) Glauben kämpfen lässt, der Regisseur Cezary Tomaszewski den Konflikt zeitgenössisch verankern, spielt das Stück schließlich in Armenien. Glaubensfragen stehen auch im Zentrum von Händels „Theodora“: Herheim inszeniert das Oratorium selbst, ein „gewagtes Unternehmen“, weil sich das Werk „stark ins Kontemplative zurückzieht und gar nicht zwingend Szenisches verlangt“. Countertenor Bejun Mehta wird dabei sein Dirigenten-Debüt am Haus geben, Jacquelyn Wagner die Titelpartie singen.

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