Die Welt bis gestern

Die schwere Last der Krone

Die vielen Juwelen drücken aufs Haupt. Claire Foy als junge Königin Elizabeth II. in „The Crown“.
Die vielen Juwelen drücken aufs Haupt. Claire Foy als junge Königin Elizabeth II. in „The Crown“.Alamy Stock Photo
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Krönungstag. Neben Charles III. spielt an diesem 6. Mai 2023 eine Preziose mit sakralem Hintergrund die Hauptrolle: Die St.-Edwards-Krone hat eine 1000-jährige Vorgeschichte.

Kein englischer König, keine Königin hat sich in den letzten Jahrhunderten außerhalb der Monate Mai bis September krönen lassen. Man versteht das angesichts des berüchtigten Wetters auf der Insel. Der 1. Juni 1533 jedenfalls war ein schöner Pfingstsonntag und es war in jeder Hinsicht die Krönung im Leben von Anne Boleyn. Sie wurde um neun Uhr früh aus dem Palast von Westminster in die Abtei geführt, um an der Seite ihres Ehemannes, König Heinrich VIII., zur Königin gekrönt zu werden. Sie, die nicht zur Hocharistokratie gehörte, hatte doch tatsächlich eine Tochter Spaniens aus dem königlichen Ehebett verdrängt und tausend Jahre englischen Gehorsams gegenüber der römisch-katholischen Kirche umgestoßen.

Sie schritt an diesem Sonntag, gekleidet in prächtige Gewänder aus purpurnem Samt mit Hermelinbesatz, auf dem roten Teppich, der traditionell zwischen der Westminster Hall und dem Altar der Westminster Abbey entrollt wurde. Und sie genoss den Moment ihres Ruhms. Für eine Frau, die im sechsten Monat schwanger war, war es keine leichte Aufgabe, sich vor dem Hochaltar niederzuwerfen. Doch auch das gelang und sie wurde gekrönt, erhielt Stab und Szepter und sang das Te Deum. Dann legte sie die Krone wegen ihres drückenden Gewichts gleich wieder ab und tauschte sie gegen eine leichtere.

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