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Ein unterirdischer Kabelsalat behindert Deutschlands Energiewende

(c) imago/Jan Huebner
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Mangels aktueller Karten buddeln Bagger oft auf Verdacht,Tiefbaufirmen müssen auf Akten aus der Nazizeit zurückgreifen. Die für die Energiewende notwendige Verlegung etlicher Kabel gerät somit gehörig ins Stocken.

Beim Bau der Küstenautobahn A20 entlang der Nordsee von Westerstede bei Oldenburg bis Drochtersen an der Elbe stießen Bauarbeiter auf ein Problem. Niemand schien zu wissen, welche Kabel und Rohre unter einer Straße verliefen, die sie aufbaggern mussten. Aktuelle Karten oder Baupläne — Fehlanzeige.

Am Ende fanden die Tiefbauspezialisten die einzigen Hinweise auf die Welt unter dem Asphalt in internen Grundbuchakten des Archivs der früheren Hermann-Göring-Werke — dem gigantischen Stahl- und Industrie-Konglomerat Nazideutschlands, benannt nach Hitlers schillerndem Wirtschaftsminister. Achtzig Jahre lang hatte niemand in der für ihre Bürokratie berüchtigten Republik die Akten instandgehalten.

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