Vorwahlkampf

Grüne präsentieren Olga Voglauer als neue Generalsekretärin

Olga Voglauer verpasste zuletzt mit den Kärntner Grünen den Wiedereinzug in den Landtag. Am Dienstag wurde sie von Werner Kogler als neue Generalsekretärin präsentiert.
Olga Voglauer verpasste zuletzt mit den Kärntner Grünen den Wiedereinzug in den Landtag. Am Dienstag wurde sie von Werner Kogler als neue Generalsekretärin präsentiert.(c) APA/BARBARA GINDL
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Seit langem war die Stelle des Generalsekretärs bei den Grünen vakant. Am Dienstag präsentierte Parteichef Werner Kogler mit „Hoffnung, Mut und Zuversicht“ überraschend ein neues Gesicht: Olga Voglauer, stellvertretende Klubchefin, wird Generalsekretärin.

Die Funktion eines Generalsekretärs in einer Partei ist eine sehr zentrale. Immerhin ist sie vor allem in Wahlkampfzeiten für inhaltliche Ausrichtung und Organisation zuständig. Umso auffallender war es, dass sie bei den Grünen nun jahrelang unbesetzt geblieben ist - konkret seit 2020.

Das aber hat sich am Dienstag überraschend geändert. Mit Olga Voglauer stellt die grüne Partei die stellvertretende Klubobfrau im Parlamentsklub an die Spitze der Bundespartei. Sie ist Bereichssprecherin im Parlament für Land- und Forstwirtschaft und war im Landtagswahlkampf in Kärnten zuletzt grüne Spitzenkandidatin, wo sie den Wiedereinzug in den Landtag jedoch verpasst hat. Sie folgt damit auf Thimo Fiesel, der diese Aufgabe erstmals ausgeübt, jedoch bereits vor drei Jahren zurückgelegt hat. Von 2006 bis 2009 gab es mit Lothar Lockl einen Bundesparteisekretär.

„Ins Tun zu kommen“ sei „genau meine Aufgabe“, sagte die Kärntner Slowenin am Dienstag, die ihre Rede auch sogleich mit „Dober dan“ auf Slowenisch begann - und erst seit 2017 Parteimitglied ist. Die Biobäuerin sei „Grüne mit Leib und Seele“, die anfangs sogleich auf die Probleme in der Landwirtschaft einging. Voglauer verstehe ihren neuen Job „als Auftrag an mich selbst“ die politische Gesprächskultur wesentlich „in eine positive Zukunftserzählung“ umzuwandeln.

Kogler: Kein Vorwahlkampf

Kogler erklärte die lange Vakanz damit, dass das „grüne Comeback“ eben gedauert habe. Er gab dabei eine Rückschau auf das Debakel bei der Nationalratswahl 2017, als man aus dem Parlament flog sowie den erfolgreichen Wahlkampf unter Spitzenkandidat Kogler bei der EU-Wahl 2019 und den anschließenden Wiedereinzug ins Parlament, der die Grünen dann auch erstmals in eine Bundesregierung führte.

Als Zeichen des Vorwahlkampfs wolle er die Bestellung nicht verstanden wissen. Man hätte diese Funktion schon früher besetzen sollen, sagte er. Die Bundesregierung arbeite weiterhin „nach vorne“. Kogler könne sich niemand besseren für die Position vorstellen, lobte er Voglauer. „Let's do it, let's go“, sagte er an sie gerichtet.

Parteien bringen sich in Stellung

Nationalratswahlen stehen eigentlich erst 2024 an. Doch zwischen den Koalitionspartnern ÖVP und Grüne ist zuletzt immer deutlicher spürbar geworden, dass man sich zunehmend voneinander abgrenzen will. Die personelle Entscheidung bei den Grünen ist ein weiteres Indiz dafür, dass sich die Parteien in Wahlkampfstellung bringen.

Und das auch in der Opposition: So hießen die Neos zuletzt Nikola Donig wieder in ihren Reihen willkommen. Der Ex-Generalsekretär der Pinken kehrte im April zu den Neos zurück, nachdem er diese 2021 in Richtung Vier Pfoten verlassen hatte. Bei den Neos ist er nun Chef der strategischen Kommunikation.

(juwe)

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