Proteste

Nach Amoklauf wächst die Wut auf Serbiens Staatschef Vučić

Serbien, Protestdemonstration vor der Nationalversammlung in Belgrad Protest Serbia against violence in Belgrade Protest
Serbien, Protestdemonstration vor der Nationalversammlung in Belgrad Protest Serbia against violence in Belgrade Protest(c) IMAGO/Pixsell (IMAGO/Armin Durgut/PIXSELL)
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Zehntausende demonstrieren in Belgrad und anderen Großstädten. Die Opposition fordert den Lizenzentzug für gewaltverherrlichende TV-Sender. Eine vorgezogene Parlamentswahl im Herbst wird immer wahrscheinlicher.

Die Trauer über die 17 Todesopfer ließ nach den Amokläufen in Serbien selbst die sonst so lautstarken Demonstranten verstummen. Ungewohnt still, ohne die üblichen Trillerpfeifen und nur mit wenigen Transparenten, zogen Zehntausende Menschen in Belgrad, Novi Sad, Kragujevac und anderen Großstädten gegen die zunehmende Gewalt im Balkanstaat durch die Straßen. Erst vor dem Regierungssitz in Belgrad skandierten aufgebrachte Demonstranten „Abtritt, Abtritt! Vučić, hau ab!“


Von den Sprechchören zeigte sich Staats- und Parteichef Aleksandar Vučić genauso wenig beeindruckt wie von den von einer Lehrerin verlesenen Forderungen nach einem Lizenzentzug für gewaltverherrlichende Schmuddel-Sender im Dunstkreis der regierenden SNS oder der Ablösung des untätigen Rundfunkrats. An der Großdemonstration „Serbien gegen die Gewalt“ hätten keineswegs wie von den Organisatoren behauptet 50.000, sondern „genau gezählt 9000 Menschen“ teilgenommen, höhnte der Präsident im regierungsnahen TV Happy.

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