Wiener ÖVP: Ausspucken soll bestraft werden

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Die Wiener ÖVP brachte am Mittwoch im Gemeinderat einen Antrag ein: Spucken auf die Straße soll geahndet werden. Der Initiator, Gemeinderat Roman Stiftner, erklärt im Gespräch mit der "Presse" die Beweggründe.

Die Presse: Ist ein Spuckverbot Teil der Neupositionierung der ÖVP?

Roman Stiftner: Die Stadt Wien hat mit großem Pomp und Trara Waste Watcher eingeführt, aber man sieht sie nicht handeln. Da könnte man bewusstseinsbildend unterwegs sein.


Worin genau sehen Sie das Problem?

Es geht nicht nur um Flüssigkeiten, es geht auch darum, Kaugummis oder Zigarettenkippen nicht achtlos wegzuwerfen. Auch Speichel sollte man aus hygienischen Gründen nicht außer Acht lassen. Man wird sich auch nicht in einem Restaurant so verhalten. Wenn man das Bedürfnis hat, nimmt man eben ein Taschentuch zur Hand.

Was soll einmal Ausspucken kosten?

Die Waste Watcher sollen sich dem Papierwegwerfen und Ausspucken als Schwerpunktthema widmen. Und die Menschen, die man ertappt, auf ihr Verhalten ansprechen und verwarnen. Ich glaube nicht, dass Strafen die richtige Lösung sind, aber es soll ein Bewusstsein geben, dass das Unrecht ist. Im Wiederholungsfall kann man natürlich über Verwaltungsstrafen nachdenken.

Wie kommt man auf so eine Idee?

In der Schweiz existiert eine ähnliche Initiative. Ich denke, wir sollten uns im öffentlichen Raum so verhalten wie im privaten Umfeld. Dann ist die Welt in Ordnung. Das ist keine Frage einer reaktionären Ausrichtung, sondern eine Frage des Respekts.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.01.2011)

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