Oper

Die feministischen Weiber von Wien

In der Volksoper tragen die „Weiber“ Bärte und basteln Frauenwahlrechts-Transparente.
In der Volksoper tragen die „Weiber“ Bärte und basteln Frauenwahlrechts-Transparente. Palffy/Volksoper Wien
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Nina Spijkers inszeniert an der Volksoper „Die lustigen Weiber von Windsor“ und verstärkt die Durchsetzungskraft der Frauen darin noch mehr. Premiere ist am Samstag.

Die „lustigen Weiber“, die nicht in Windsor einen Streich spielen, sondern sich in Wien um 1918 unter die feministische Bewegung mischen. Falstaff, der nicht nur sein Geld verloren hat, sondern auch seine Adelsprivilegien: Wenn die niederländische Regisseurin Nina Spijkers Otto Nicolais „Die lustigen Weiber von Windsor“ an der Volksoper inszeniert, versetzt sie die auf Shakespeare basierende fantastisch-komische Oper ins vorige Jahrhundert: „Kurz nach dem Ersten Weltkrieg war so vieles im Umbruch“, erklärte Spijkers der „Presse“. „Wenn Falstaff nicht nur unter dem Verlust seines Geldes leidet, sondern auch unter jenem des Adelstitels, gibt es der Figur mehr Tiefe.“

„Es ist ein sehr altmodisches Werk“

Gleichzeitig möchte sie die Charakterisierung der Frauen, die in diesem Werk klar die Fäden ziehen, noch verstärken: „Anna, deren Verheiratung in diesem Stück zentral ist, soll bei uns viel mehr zu sehen sein. Schließlich dreht sich ja alles um sie, und trotzdem ist sie im Original selten anwesend.“ Nicht nur, dass Anna (Lauren Urquhart) auf der Bühne sein wird, wenn ihr Vater mit ihren drei Liebhabern ihr Schicksal entscheidet. Schon während der Ouvertüre sieht man sie bei einer Art revolutionärem Treffen, bei dem ein Banner zum Thema Frauenwahlrecht gefertigt wird. „Außerdem probieren die Frauen dabei Bärte an und versuchen, wie Männer zu gehen – auf lustige Weise“, so Spijkers.

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