Einspruch

Der Dritte Weltkrieg für Russlands Kinder

(c) imago images/UIG (via www.imago-images.de)
  • Drucken

Über die „Z-Literatur“, die in russischen Schulen nun gelesen werden soll. Über die merkwürdige Tatsache, dass darin oft ein Fürst vorkommt, der den Krieg verlor. Über den Bedeutungswandel des Wortes „Propagandist“ - und das drohende Verschwinden Solschenizyns.

Während die sechsstelligen Opferzahlen im Ukraine-Krieg längst unsere Vorstellungskraft übersteigen (Kraft im wahrsten Sinn des Wortes), planen Russlands Schulbehörden, den Lehrplan durch „Z-Literatur“ zu ergänzen: Texte also, in denen Autoren den Krieg und das russische Leben und Sterben darin thematisieren, ohne die Schuld an seinen Hunderttausenden Toten beim eigenen Präsidenten zu sehen. „Auferstanden im Dritten Weltkrieg“ oder „Anthologie des kämpfenden Donbass“ heißen Bände, die dazu schon erschienen sind.

Das Bildungsministerium werde nun Material für Lektüre-Empfehlungen suchen, berichtet die Agentur Ria Novosti. Elena Drapeko, stellvertretende Vorsitzende des Kulturausschusses der Staatsduma, ist auch dafür, einiges aus den Listen auszusortieren, etwa Solschenizyn: „Ich finde, Kinder müssen das nicht lernen.“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.