Musikverein

Igor Levit: Ein Kosmos aus faszinierenden Klavierklängen

Igor Levit spielte bei seinem Abend im Musikverein alle seine Möglichkeiten grandios aus.

„Im Sterben mich zu sehnen, vor Sehnsucht nicht zu sterben!“ Das singt Tristan in fiebriger Erwartung seiner Isolde. Mit Wagners unerhörtem Tristan-Akkord begann Igor Levit den zweiten Teil seines Klavierabends. Brüchig, zaghaft, doch fast berstend vor innerlicher Spannung, „sehnte“ sich Levit ins Vorspiel der Wagner-Oper. In einer konzentrierten, das Nervengerüst freilegenden Klavierfassung von Zoltán Kocsis.

Nach ihrem rauschenden Aufwallen gönnte ihr Kocsis einen Konzertschluss, der Levit den nahtlosen Übergang in die h-Moll-Sonate von Franz Liszt ermöglichte. Ein Bahnbrecher folgte so auf den nächsten. Denn auch Liszt hat hier bis dahin Ungehörtes geschaffen, aus ein paar Motiven eine formal revolutionäre Sonate erfunden, um die kein ernst zu nehmender Pianist herumkommt. Umso weniger Igor Levit, der sich aus dem „Tristan“ heraus in den düsteren Beginn in des Sonatenungetüm schlich, ehe das Hauptthema im Allegro energico umso eindrücklicher losbrach.

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